19.02.2021

Leo

Örtlich speisen

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Von Berlin über den Schwarzwald nach Wien: Auf einer kulinarischen Reise durch deutschsprachiges Gebiet stolpert man über die ein oder andere geografische Bezeichnung für allerlei Leckereien.

Der Berliner hat viele Namen: Krapfen, abgeleitet vom mittelhochdeutschen „kräpfe“ für Haken, Pfannkuchen oder eben Berliner. Diese Bezeichnung geht auf einen Berliner Bürger zurück, der Friedrich dem Großen als Feldbäcker diente und ein Gebäck in Form einer Kanonenkugel erfand, das man bequem in einer Pfanne zubereiten konnte.

Auch der Kassler ist heimisch in Berlin, nicht etwa in Kassel. Die gepökelte Spezialität aus Schweinefleisch verdankt ihren Namen der traditionellen Zubereitungsweise in einer Kasserolle.

Deftig bleibt es bei den Wienern, die einst von Kaiser Franz dem I. zu seiner Leibspeise gekürt wurden. Der Frankfurter Fleischer Johann Georg Lahner entwickelte in Wien aus einer Mixtur aus Schweine- und Rindfleisch das Pendant zur Frankfurter Wurst.

Der Ursprung der Schwarzwälder Kirschtorte ist leider nicht überliefert. Doch gibt es die Theorie, das ursprünglich als Schalendessert kredenzte Gebäck trüge seinen Namen in Anlehnung ans Schwarzwälder Kirschwasser, welches der Sahne ihren charakteristischen Geschmack verleiht. Auch die Assoziation der dunklen Biskuitböden mit einem dunklen Wald oder die Ähnlichkeit zur in Schwarz, Rot und Weiß gehaltenen Schwarzwälder Tracht sind mögliche Namensgeber.

Nun müssen Sie mich allerdings entschuldigen, mein Magen knurrt.

Euer Museums-Löwe
(notiert von Anne Niedermeyer)