18.07.2025

Leo

Gute Mugge

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Ich bin zwar von vorgestern, aber mein Musikgeschmack ist es nicht. Für mich muss es ordentlich krachen und wenn mein linkes Ohr bei dröhnenden Bässen zu bröckeln beginnt, bin ich glücklich. Jetzt im Sommer ist ja wieder Festivalzeit. Allerdings bemerke ich einige Veränderungen. Zog man früher zum Beispiel mit Zelt, Luffi und Campingkocher zur Musikwiese, ist der Besuch eines mehrtägigen Musikevents heute längst eine größere logistische Herausforderung.

Leo sagt...

Das bestätigte mir unlängst eine Freundin. Bis zum Dach sei der Kombi vollgepackt gewesen, mit dem sich ihre Söhne auf den Weg zu einem großen deutschen Festival gemacht hätten, in dessen Namen ein Kleidungs- und ein Schmuckstück vorkommen. Unter anderem Teil des Equipments: ein Sandwich­toaster. Kein Mensch, zitierte sie ihre Jungs, würde heute freiwillig vier Tage Dosenravioli essen und purer Toast sei einfach zu langweilig. Die Nachbarn auf dem Platz hätten sich sogar noch weiter vorgewagt und neben ihrem Zelt zwei Kühlschränke, eine Bierzapfanlage, eine Kaffeemaschine sowie einen Fön und einen Lockenstab betrieben. Und während ich noch über die Halbwertzeit von Frisuren auf dem Weg vom Zeltplatz zum Moshpit grübelte, setzte meine Freundin mit ihrer Erzählung vom Überraschungsgast des Rockfestivals noch einen drauf. In diesem Jahr sei nämlich ein angesagter Schlagerbarde nebst Anhang angereist. Sie hat recht: Die Zeiten ändern sich. Macht mal bitte einer die Musik aus?

Euer Museumslöwe
(notiert von Katja Haescher)