24.04.2020

Leo

Nicht eintunken

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Wissen Sie eigentlich, wie die Teewurst erfunden wurde? Einst trug es sich zu, dass ein Fleischer alle Zutaten für eine grobere Wurst in den Kutter gegeben hat (nein, kein Boot, sondern eine Zerkleinerungsmaschine), das Gerät seine Arbeit verrichten ließ und erstmal eine Teepause genoss. Weil der Mann die Auszeit aber aus heute nicht mehr zu ermittelnden Gründen deutlich überzog, rotierte und malmte der Kutter immer fleißig vor sich hin, bis eine breiige Masse entstanden war. Der Fleischer, ein pfiffiges Kerlchen, verarbeitete den Brei zu einem Brotaufstrichprodukt, das er aus naheliegenden Gründen Teewurst nannte.

Leider stimmt die Geschichte wohl nicht. Vielmehr mutmaßen Wursthistoriker, dass die Bezeichnung eher darauf zurückgeht, dass Schnittchen mit dieser gar feinen Wurst hervorragend zu einem Tässchen Tee passen. Aber bitte nicht eintunken, wie Oma das immer mit den Spekulatius macht, wenn sie ihr Gebiss nicht dabei hat. Wenigs­tens sind wir hier wieder bei einer Teepause angelangt.

Wie komme ich überhaupt auf das Thema Teewursthappen … Ach ja, ich plante ursprünglich, ein wenig übers Teetrinken zu sinnieren. Ich wollte zum Beispiel ausführen, dass vieles von dem, was Tee genannt wird, in Wahrheit gar keiner ist, sondern nur ein Aufgussgetränk (für mich sogar oft eher ein Ausgussgetränk) zum Beispiel aus Obstresten und irgendwas von der Wiese, während für richtigen Tee Blätter der gleichnamigen Pflanze verwendet werden. Mach ich später vielleicht mal.

Euer Museumslöwe
(notiert von Stefan Krieg)