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Zwölf Monate Hafenquartier 9
Wer kennt das nicht: Da steht ein schönes Haus in der Straße, hundertmal und mehr ist man schon vorbeigegangen. Aber was verbirgt sich hinter der Fassade? Welche Geschichten stecken hinter den Mauern, wer geht hier ein und aus? Denn schließlich sind Geschichten von Häusern immer auch Geschichten von Menschen. In dieser Serie wollen wir gemeinsam mit Ihnen hinter Fassaden blicken. Heute: die Stadtvilla HQ 9 direkt am Ziegelsee.
Genau ein Jahr wohnen Elke und Manfred Teßmann nun hier, in der Speicherstraße 25. Und sie schwärmen immer noch: von dem schönen Ausblick auf und über den Ziegelsee, vom großzügigen Balkon, von der Promenade vor der Haustür, aber auch von den freundlichen und hilfsbereiten Nachbarn.
In dem Siebengeschosser, den die Schweriner Wohnungsbaugenossenschaft (SWG) an das Ufer gebaut hat, befinden sich 26 Wohnungen mit Wohnflächen zwischen 104 und 125 Quadratmetern. Die Teßmanns waren die ersten Mieter hier, die letzten zogen im Juni vergangenen Jahres ein.
Manfred Teßmann und seine Frau wohnten über 30 Jahre in einem eigenen in Haus Mueß. Aber dann: „Wir sind am Wasser spazieren gegangen“, erinnert er sich, „setzten uns zwischendurch auf eine Bank am Ufer und überlegten, wie schön es wohl sei, direkt am Wasser zu leben.“ Da war das Hafenquartier 9 (HQ 9) bereits im Bau, und das Paar trug sich kurzentschlossen in die Warteliste ein.
Etwa 5,4 Millionen Euro hat sich die SWG nach eigenen Angaben das Gebäude kosten lassen. Dafür verfügt es auch über einen Fahrstuhl, und eine eigene Tiefgarage. Und die Genossenschaft durfte hier sieben Etagen bauen, obwohl die nebenliegenden Häuser nur fünf Geschosse haben. Zudem wurden für die Innenausstattung hochwertige Materialien verwendet. Wärme in die Stuben bringen Fußbodenheizungen, während Schiebe-Elemente an Balkons und Fenstern im Sommer für kühlenden Schatten sorgen.
Aber wie heißt es doch in Maklerkreisen: „Drei Faktoren bestimmen den Wert einer Immobilie: Lage, Lage, Lage.“ Klar, die Ansprüche variieren da. Das HQ 9 zumindest bietet neben dem Standort am Wasser die Nähe zur Innenstadt. Auch dies ist etwas, dass das Ehepaar Teßmann zu schätzen weiß.
Von ihrem Balkon haben die beiden Mittsechziger immer alles gut im Blick, was sich rundum so tut. Manfred Teßmann sagt: „Es war in den späten Herbsttagen zum Beispiel interessant zu beobachten, wie Kräne die vielen Boote aus dem Ziegelsee gehoben haben.“
Er und seine Frau verfolgten zuvor auch den den Fortgang der Arbeiten an der Promenade, die im Frühjahr den Bürgern übergeben wurde, und nutzen sie seitdem immer wieder für Spaziergänge entlang des Hafenquartiers.
Das Paar hat sich übrigens ganz bewusst für eine Mietwohnung und gegen Wohneigentum entschieden. „Es hat viele Vorteile, wenn man kein eigenes Haus hat“, sagt Teßmann. „Man muss sich nicht mehr um alle Arbeiten im und am Haus selbst kümmern. Wenn wir hier ein Problem haben, melden wir uns einfach beim Vermieter. Die zuständigen Mitarbeiter sind schnell da.“
In den Hafenquartieren dominieren sonst jedoch Eigentumswohnungen. Daher betonte die SWG auch zu Baubeginn: „In der ersten, dem See zugewandten Reihe sind wir der einzige Bauherr, der dort Mietwohnungen errichtet.“ Stefan Krieg