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Die Geschichte des Marienplatzes

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In den vergangenen Jahren ließ sich der architektonische Glanz der Marienplatz-Galerie lange Zeit nicht erahnen. Die Baugrube versprühte eher herben Charme, auch wenn diese Schaulustige durchaus zu unterhalten wusste.

Die ersten Ausgrabungen ließ die Herzen einiger Archäologen schneller schlagen. Die Forscher stießen bei ihren Ausgrabungen unerwartet auf einen aus einem ausgehöhlten Baumstamm gefertigten Brunnen aus dem 1. Jahrhundert n.Chr. Dort, wo heute der Shoppinglust gefrönt wird, siedelten vor fast 2000 Jahren Germanen dauerhaft. Außerdem fanden sich Werkzeuge, die auf etwa 1000 bis 600 v. Chr. datiert wurden.

Im Mittelalter gehörte der Marienplatz, ganz anders als heute, nicht zum Schweriner Zentrum. Er lag damals noch außerhalb der Stadtmauern, in der Vorstadt. Nicht weit entfernt, an der Südseite des Pfaffenteiches, befand sich in dieser Zeit ein Armenhaus. Da, wo heute „Der Wurm“ Passanten zu sich lockt, lag damals der Armenfriedhof. In dem Eckhaus, in dem heute ein Bankinstitut seinen Sitz hat, befand sich eine Ersparnisanstalt.
Mitte des 19. Jahrhunderts öffnete hier das Tabakwerk Brohn, das bis 1903 an diesem Ort produzierte. Die Apotheke am Marienplatz gibt es bereits seit 1854. Schon seit dem Jahr 1908 verkehrt auf dem Marienplatz die Straßenbahn.
Bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges prägten den Marienplatz vor allem Hotels und Gaststätten. Die prunkvollen Stadthallen entwickelten sich von 1910 an mit ihren Klub- und Versammlungsräumen zu einem gesellschaftlichen Mittelpunkt der Stadt. Nach dem Krieg wurden sie von sowjetischen Besatzern in Besitz genommen, die hier das „Haus der Offiziere“ einrichteten.

Seinen Namen erhielt der Platz von Marie von Mecklenburg-Schwerin. Die lebte von 1803 bis 1862 und war seit 1848 Herzogin von Sachsen-Altenburg.