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VUMV BÜNDELT INTERESSEN
Wir sprachen mit Hans Dieter-Bremer (63), Geschäftsführer der Beton-Service GmbH in Wittenburg, Präsidiumsmitglied des Bauverbandes M-V, seit 1996 Vorstandsmitglied der VUMV und seit 2008 Präsident der Vereinigung der Unternehmensverbände.
Die „Vereinigung der Unternehmensverbände für Mecklenburg-Vorpommern“ - eine ellenlange Wortkette. Geht das auch kürzer?
Natürlich, wir sind die Dachorganisation der Arbeitgeber in M-V. Wenn ich das so auf den Punkt bringe, vereinfache ich bewusst. Selbstverständlich bündeln wir die Interessen einer breiten Vielfalt verschiedener Verbände. Dazu zählen Arbeitgeberverbände, regionale Unternehmensverbände und Fachverbände. Alle eint, dass sie freiwillig organisiert sind und sich vor 20 Jahren mit der VUMV ein deutlich vernehmbares Sprachrohr gegenüber der Politik und der Öffentlichkeit geschaffen haben.
Haben wir mit den Kammern nicht bereits ausreichende Wirtschaftsorganisationen? Muss da ein Unternehmer noch Mitgliedsbeiträge für eine weitere Organisation zahlen?
Sie haben Recht, die Kammerlandschaft ist breit organisiert. Jedes Unternehmen ist gesetzlich verpflichtet, einer entsprechenden Kammer anzugehören und Beiträge zu entrichten. Aber Kammern und Verbände unterscheiden sich deutlich. Unternehmen treten beispielsweise den verschiedenen Verbänden freiwillig bei. Wie unterschiedlich Ziele und Aufgaben sind, wird besonders bei den Arbeitgeberverbänden sichtbar.
Sie meinen deren Funktion als Tarifpartei?
Genau. Diese Verbände wirken als Tarifpartei und handeln mit den Gewerkschaften Bedingungen für die Arbeit, wie Löhne und Zeiten, aus. Dabei bleiben sie vom Staat unabhängig. Deshalb spricht man in Deutschland von der Tarifautonomie. Arbeitgeberverbänden wird damit eine wirtschafts- und sozialpolitische Ordnungskompetenz eingeräumt. Diese Staats-ferne unterscheidet uns von den Kammern. Auch die Regional- und Fachverbände haben Unterscheidungsmerkmale, wie lokale Nähe und Vernetzung oder branchenspezifische Dienstleistungen.
Die Verbändefamilie, wie sich die VUMV auch nennt, wird 20 Jahre alt. Was hat sie erreicht und bewegt im Land?
Wir haben uns in den zurückliegenden 20 Jahren eine hohe Akzeptanz erworben und konnten erreichen, dass auf Landesebene die Anliegen der Unternehmen stärker berücksichtigt werden. Mittlerweile sind wir eine normative Kraft im demokratischen Politikspektrum, ohne uns parteipolitisch vereinnahmen zu lassen. Diese Unabhängigkeit wird sehr anerkannt.
Die Vereinigung bringt sich in vielen Themen ein. Ich bezweifle zum Beispiel, ob es ohne uns so deutliche Fortschritte bei der touristischen Infrastrukturausstattung gegeben hätte. Wir haben gemeinsam mit vielen Verbündeten den Weg für selbständige Schulen frei gemacht. An der verantwortungsvollen Haushaltskonsolidierung des Landes sind wir entscheidend beteiligt. Seit Jahren schaffen wir es, dass viele Unternehmen über ihren eigenen Bedarf ausbilden. Selbst im Krisenjahr 2009 haben unsere Betriebe elf Prozent mehr Ausbildungsplätze als im Vorjahr angeboten. Diese Aufzählung ließe sich fortsetzen.
Auch aktuellen Problemfeldern stellen wir uns. Die Diskrepanz zwischen dem Fachkräfteproblem und hoher Arbeitslosigkeit ist nur ein Punkt, für den wir gemeinsam mit unseren Mitgliedsverbänden, den Gewerkschaften und der Politik an Lösungen arbeiten.