15.08.2025

Wirtschaft

Ein grünes Band für Schwerin

Gemeinschaftliche Initiative von PRO Schwerin und Welterbeverein für Landesgartenschau 2035
Henryk Stutz, Werner Hinz und Matthias Proske (v.l.) haben ein von PRO Schwerin erarbeitetes Konzept eingereicht.
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Das Land Mecklenburg-Vorpommern unterstützt eine Landesgartenschau 2035 in Schwerin. Damit hat die Stadt Schwerin eine wichtige Rückendeckung, um die Entwicklung des Güterbahnhofs auf eine finanziell solide Basis zu stellen. Jetzt muss sich an den einstimmigen Kabinettsbeschluss von Ende Juli noch die Grundsatzentscheidung der Schweriner Stadtvertreter anschließen. 

Die Mitglieder des Vereins PRO Schwerin hoffen sehr, dass diese Entscheidung positiv ausfällt. Zusammen mit dem Welterbe-Förderverein hatten sie angeregt, im Interesse der weiteren Stadtentwicklung eine Landesgartenschau nach Schwerin zu holen. Die Vorsitzenden beider Vereine, Werner Hinz für PRO Schwerin und Joachim Brenncke für den Welterbeverein, waren als Initiatoren auch zur Kabinettssitzung eingeladen. Die PRO Schweriner hatten sich bereits für die Bundesgartenschau 2009 stark gemacht, deren Erbe die Stadt heute noch prägt – sei es mit der Schwimmenden Wiese oder der Promenade am Burgsee.

Die Entwicklung des Güterbahnhof-Areals war schon im Vorfeld der BUGA 2009 eine der Ideen gewesen. Die Stadt Schwerin hat das Grundstück inzwischen gekauft und will die Fläche für den innerstädtischen Wohnungsbau entwickeln. Allerdings machen Altlasten die Erschließung des 39 Hektar großen Gebiets teuer. 

Eine Landesgartenschau könnte dieses Problem lösen helfen. Sie würde es ermöglichen, weitere Fördermöglichkeiten zu erschließen und zusätzliche Töpfe anzuzapfen. So würde sie überhaupt erst sozial verträglichen Wohnungsbau auf dem Areal möglich machen. 

Bei einem Blick nach Heilbronn fand der Verein PRO Schwerin eine Blaupause für die Idee, die Fläche einer Gartenschau im Anschluss für nachhaltiges Bauen zu nutzen. Die Stadt im Norden von Baden-Würt­temberg, etwas größer als Schwerin, richtete 2019 eine BUGA aus und integrierte die dabei entstandenen Freizeitanlagen und Grünflächen im Anschluss gleich in das neue Stadtquartier. Die Arbeitsgruppe Stadtbild innerhalb des Vereins PRO Schwerin kann sich gut vorstellen, dass nach der Gartenschau Radwege, Grünflächen und Sportanlagen ebenfalls gleich in das neu entstehende Wohngebiet am Hopfenbruchweg übernommen werden.

Und es gibt weitere Ideen: So soll von der Ausstellungsfläche am Güterbahnhof ein „grünes Band“ durch die Stadt bis zur Schwimmenden Wiese“, der Ausstellungsfläche Nummer 2, führen. Entlang dieses Bandes sind Gartenschau­besucher eingeladen, die Innenstadt zu entdecken. Darauf liegt natürlich auch eine wichtige Intention des Welterbe-Fördervereins. Die Initiatoren hoffen, dass ein Welterbe-Zentrum als eines der Highlights am grünen Band bis dahin fertig ist. Mit lediglich zwei Kilometern Entfernung zwischen beiden Flächen ist das „grüne Band“ die Einladung zu einem halbstündigen Spaziergang, der gern auch länger dauern darf. Wer nicht so gut zu Fuß ist, kann problemlos die Straßenbahn nutzen.

Eine weitere Idee der PRO Schweriner: Als Erinnerung an die BUGA 2009 könnte als temporäres Highlight die Blumenkaskade im Schlossgarten wieder hergestellt werden. Schon das erste Konzept zeigt also, wieviel Potenzial eine Landesgartenschau für die weitere Stadtentwicklung bietet.

Die bisher einzige Landesgartenschau in Mecklenburg-Vorpommern fand 2002 in Wismar statt. Landesgartenschauen unterliegen anders als die zentral geplanten Bundesgartenschauen keinem Turnus und können frei festgelegt werden – ein weiterer Vorteil. 

Ziel von PRO Schwerin ist es nun, noch aktive Akteure der BUGA von 2009 und neue Mitstreiter zu vereinen und das Projekt zu begleiten und zu bereichern. Wer Lust hat, kann sich hier gern einklinken. Dabei soll ein Highlight für alle geschaffen werden, das eine touristische Strahlwirkung besitzt und gleichzeitig Ausgangspunkt einer nachhaltigen Stadtentwicklung in diesem Bereich ist.

www.pro-schwerin.de