04.10.2008

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Stadt im Umbruch

Menschen, Wasser, Chancen — Schwerin öffnet sich nach innen und außen
Foto: nilsfly
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Die kleinste Landeshauptstadt der Republik schickt sich an, wie der Norddeutsche sagt, „Welle” zu machen. Und um beim Bild zu bleiben: Die Schaumkrone auf dieser Welle wird die Bundesgartenschau bilden, die im kommenden Jahr bis zu zwei Millionen Gäste in die Region locken wird. Gäste, die nach ihrem Besuch in Schwerin zu Hause erzählen werden was sie erlebt haben. Ob sie warmherzig empfangen oder nur abgefertigt wurden. Ob sie auf offene Menschen trafen, an die sie sich gern erinnern werden, oder auf Kleingeist und Gleichgültigkeit, die man künftig auf keinen Fall wieder erleben möchte. Die Chance, bis weit über die Stadtgrenzen hinaus eindrucksvoll und nachhaltig zu zeigen, dass Schwerin mehr ist als Lea-Sophie und rechte Abgeordnete im Schloss, wird es in dieser Form so schnell nicht mehr geben.

Es scheint, als ob die Bürgerinnen und Bürger nebst ihren Stadtvertretern die Zeichen der Zeit erkannt haben. Bereits im April diesen Jahres begann das reinigende Gewitter an der Stadtspitze. Der Wähler sprach ein Machtwort: Der Bürgermeister musste seinen Hut nehmen. Nach der Stichwahl am 28. September 2008 steht nunmehr fest, wer die Landeshauptstadt in die Zukunft führen wird. Der neue Oberbürgermeister kann bereits ab dem ersten Tag in seinem Amt einen Dampfer führen, der zwar bereits Fahrt aufgenommen hat und auf dem richtigen Kurs ist. Doch befeuern muss er ihn mit seiner Mannschaft noch nach Kräften. Ungeahnte Ressorcen sieht man allerorten. So findet man kaum ein Fleckchen Erde in Mecklenburg-Vorpommern, an dem derzeit so viel geplant, gepflanzt, gebaut und saniert wird wie in Schwerin. Und diskutiert. Und das ist auch gut so.

Gemeinsam für Schwerin

Mittlerweile stehen Kosten- und Ethikfragen an allen Ecken und Enden der Stadt zur Debatte. Die Bäume im Schlosspark und die Einzäunung desselben, der Ausbau des Beutels, der Bürgerpark am Alten- und Pflegeheim Haus „Am Fernsehturm” in der Perleberger Straße, das „Ludwig-Bölkow-Haus der Wirtschaft” der Industrie- und Handelskammer zu Schwerin an der Graf-Schack-Allee, das neue Shopping-Center am Marienplatz — überall wird hart um Lösungen gerungen.

Mit der Zeit setzt sichtbar auch ein Umdenken bei Planern, Organisatoren und Investoren ein. Wurden anfangs die „Stellungen” ausgebaut und starr auf die eigenen Positionen gepocht oder schlichtweg auf Durchzug geschaltet, sind nunmehr zunehmend andere Meinungen akzeptiert. Denn es geht gemeinsam um die Sache. Eine Stadt, in der notorisch gezankt wird, macht sich nicht gut als Standort für große Wirtschaftsunternehmen. Ein Investor schaut genau hin, wo er sein Geld arbeiten lassen will. Die Region rund um Schwerin hat viel zu bieten. In jeder Hinsicht.

Attraktiver Standort

„Der Standort Schwerin bietet exzellente personelle, logistische und wirtschaftliche Rahmenbedingungen für unsere neue Produktionsstätte”, begründet Hans Capellmann seine Entscheidung, die Drehteile-Fertigung des von ihm mitgegründeten Unternehmens PTSprecision GmbH im Gewerbegebiet Göhrener Tannen zu installieren. Mit dem symbolischen ersten Spatenstich und der Grundsteinlegung (Foto rechts) fiel Anfang September der Startschuss für den Bau des 2.400 Quadratmeter großen Produktions- und Verwaltungsgebäudes im Industriepark Schwerin. 20 Arbeitsplätze für Zerspanungs-, Industrie- und KfZMechaniker oder für ähnlich ausgebildete Arbeitskräfte schafft das baden-württembergische Unternehmen im ersten Schritt; die Qualifizierungs- und Schulungsmaßnahmen beginnen nach der Personalauswahl im Herbst. Punkt für die Landeshauptstadt.

Auch die Schweriner selbst sind fleißig dabei, ihre Stadt in neuem Glanz erstrahlen zu lassen. Beispiel: Die Schweriner Wohnungsbaugenossenschaft (SWG), vor über 50 Jahren im Herzen der Stadt gegründet, ist seit Jahren dabei, durch Um- und Rückbau besonders auf dem Großen Dreesch und Neu Zippendorf ein attraktives Wohnumfeld für junge Familien, Senioren oder Singles zu schaffen. Das Quartier Tallinner/Vidiner Straße ist in ganz Deutschland vorzeigbar. Punkt für die Landeshauptstadt.

Stadtmarketing-Chefin Martina Müller (siehe auch Kasten unten) hat unter anderem die Touristen im Blick: „Gerade Menschen aus dem Rheinland oder Baden- Württemberg kommen gern nach Schwerin, weil sie hier die Verbindung von Kultur und Natur finden. Schwerin punktet mit seiner geschichtsträchtigen Altstadt – an kaum einem anderen Ort in Deutschland ist so viel historische Architektur erhalten geblieben. Gleichzeitig locken natürlich die Möglichkeiten, gleich „nebenan“ die Natur mit dem Rad, dem Boot oder auf den Wanderwegen zu erleben. Für den hiesigen Tourismus ist es wichtig, das Wasser erlebbar zu machen. Gelungene Beispiele sind hierfür die aktuellen BUGA-Projekte wie die „Schwimmende Wiese“ oder der Stadtplatz am Beutel. Doch das wir am drittgrößten Binnensee Deutschlands liegen und zum größten zusammenhängenden Segelrevier Europas gehören, wissen noch zu wenig Menschen.” Auch das wird sich ändern. Chance für Schwerin!