11.05.2011

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Nachbarszwist ist Kein Fall fürs Gericht

Ralph Hegewald
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Fremde Kirschen direkt über Nachbars Gartenzaun gepflückt, die Hecke ist zu hoch, die Musik spielt zu laut. Gründe für Streitigkeiten gibt es viele. In welchen Fällen sollte man es auf keinen Fall unterlassen, einen Anwalt einzuschalten?

Ich empfehle, bei diesen Fällen gar nicht mit dem Gedanken zu spielen, einen Anwalt zu Rate zu ziehen. Die Gründe dafür sind ganz einfach. Es gibt keinen Rechtsanwalt, der gern Nachbarschaftsstreitigkeiten bearbeitet, das Gleiche gilt auch für die Gerichte.

 

Sie sind Fachanwalt für Familienrecht. Warum haben Sie sich genau für diese Fachrichtung entschieden?

Das ist gar nicht so leicht für mich zu beantworten. In den Anfängen unserer Kanzlei vor zwanzig Jahren waren wir zu zweit, Rechtsanwalt Christian Ahrendt und ich. Mein Kollege hat vornehmlich Insolvenzrechtsverfahren bearbeitet, sodass wir die interne Entscheidung getroffen haben, dass ich die Familienrechtsfälle übernehme, was mir heute auch sehr viel Spaß macht. (Immerhin habe ich mich dafür auch einmal scheiden lassen. So kann ich meine Mandanten heute bestmöglich vertreten.)

 

Als Fachmann für Familienfragen: Wie familienfreundlich ist Schwerin?

Ich habe manchmal das Gefühl, dass es in manchen kleineren Städten als Schwerin oder gar Dörfern mehr Einrichtungen für Kinder gibt als in der Landeshauptstadt. Spielplätze direkt in der Innenstadt fehlen. Eine Schwimmlandschaft fehlt völlig. Mir wird hier schon etwas zu wenig an Kinder gedacht.

 

Was ist für Sie das Grundrezept für eine glückliche Ehe?

Sich gegenseitig zu respektieren und den Ehepartner immer liebevoll schon an der Tür zu empfangen hilft dabei ungemein. So heißt es dann wenigstens nicht, dass man sich einen Hund anschaffen muss, damit jemand da ist, der sich über die Ankunft freut. Meine Frau und ich beherzigen dieses Prinzip immerhin schon seit fast elf Jahren.

 

Braucht man heutzutage eigentlich unbedingt einen Ehevertrag?

Für die psychische Komponente ist das sicherlich störend. Paare, die heiraten wollen und einen Ehevertrag aufsetzen lassen, trüben in 95 Prozent aller Fälle ihr Liebesglück. Es bleibt ein fader Beigeschmack. Insgesamt ist das natürlich abhängig von den Einkommens- und Vermögensverhältnissen. Wenn beide Partner ungefähr gleich viel Geld verdienen, braucht man den Ehevertrag nicht unbedingt.

 

Haben Sie berufsbedingt und privat immer Recht?

Ja, aber ich bekomme es beruflich leider nicht immer zugesprochen. Privat ist das etwas anderes. Meine Frau weiß, dass ich immer Recht habe. Und wenn wir uns doch einmal streiten, erinnere ich sie einfach daran.