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Gemeinsam im Norden
So groß der Stecker war, den Bundeskanzlerin Angelas Merkel am 18. Dezember des vergangenen Jahres in die dazugehörige Dose stöpseln durfte, er passte in seiner Überdimensioniertheit tatsächlich zur energiehistorischen Größe des Augenblicks. Im Umspannwerk Görries wurde an diesem Tag nach zehnjähriger Planung und Bautätigkeit die 88 km lange „Nordleitung“ zwischen Schwerin und Hamburg- Krümmel in Betrieb genommen. Zeitgleich zum medienwirksamen Bühnengeschehen floß erstmals Strom durch die neue 380-kV-Höchstspannungsleitung, die auch als „Windsammelschiene“ bezeichnet wird, weil sie die im Nordosten mit Windkraft erzeugte Energie gen Westen leitet. So können Ungleichheiten im Windaufkommen von Nordwesten und -osten ausgeglichen werden. Darüber hinaus werden die bereits bestehenden Nord-Süd-Trassen Deutschlands mit dem Windstrom aus M-V deutlich besser ausgelastet. Ein positiver Effekt ergibt sich außerdem für den Großraum Hamburg: Regionale Strom-Engpässe werden dort, so erwarten es die Netzbetreiber, nun der Vergangenheit angehören. „Die Gemeinsamkeit des Nordens zeigt sich in der Zusammenarbeit für die Energiewende“, lobte die Bundeskanzlerin das beispielhafte Wirken der beteiligten Bundesländer. Die „herausagende Kooperation mit den Netzbetreibern“ würdigte Ministerpräsident Erwin Sellering. Dank des guten Miteinanders von Verwaltungen und Bauverantwortlichen konnte der Leitungsabschnitt des Landes Mecklenburg-Vorpommern bereits 2010 fertiggestellt werden.
Beeindruckt von der versammelten Polit-Prominenz zeigten sich auch neun Schüler des Schweriner Goethe-Gymnasiums. Die Sechstklässler waren eingeladen, die Mitmach-Ausstellung „Energie gemeinsam wenden“ zu eröffnen und auszuprobieren. Das Projekt verdeutlicht an zehn Stationen mit unterschiedlichen Aufgaben die Erzeugung und die Bedeutung erneuerbarer Energien. Auf einem Spielteppich verwandelt sich dabei die „alte“ Strom-Landschaft nach und nach in eine Zukunftsvision von nachhaltiger Energieversorgung.