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Entscheidung zur UNESCO-Welterbe-Bewerbung fällt 2024
Das Schweriner Residenzensemble ist auf dem Weg zum Weltkulturerbe! Im Jahr 2024 könnte es soweit sein – das internationale Welterbe-Komitee der UNESCO wird über den Schweriner Antrag abstimmen.
Mit der Abgabe der Unterlagen zum 1. Februar 2023 beim UNESCO-Welterbe-Zentrum in Paris läuft nun die finale Phase zur Eintragung in die Welterbe-Liste. Bis zum kommenden Jahr prüfen Experten des Internationalen Rates für Denkmalpflege, ICOMOS, den Schweriner Antrag. Währenddessen gibt es in Schwerin viel zu tun: Für die intensive Begutachtung des Antrages werden weitere Zuarbeiten, Erläuterungen und Nachreichungen von der Antragstellerin, der Landeshauptstadt Schwerin, und den Partnern der Bewerbung zusammengestellt. Im Frühjahr 2024 wird ICOMOS als Beratungsgremium dann eine Empfehlung an die UNESCO abgeben. Über die Einschreibung entscheidet schließlich das internationale UNESCO-Welterbe-Komitee, das traditionell im Juli tagt.
Inszenierung in der Landschaft und Kontinuität der baulichen Entwicklung
Was gehört denn nun zum Schweriner Residenzensemble? Im Zentrum der Bewerbung steht das Schweriner Schloss, Höhepunkt europäischer Schlossbaukunst im 19. Jahrhundert und ein herausragendes Beispiel historistischer Residenzarchitektur. Insgesamt umfasst der Schweriner Welterbeantrag 38 Gebäude, Gärten und Anlagen, die als Ganzes Auskunft über Regierung, Verwaltung, Kultur und Bildung, Militär und kirchliches Leben im 19. Jahrhundert geben. Dabei fällt besonders die malerische Inszenierung ins Auge, mit der sich die Gebäude in die Landschaft einfügen: Sichtachsen leiten von der Johannes-Stelling-Straße zur Schlossinsel, von den Dächern des Schlosses sieht man über den Alten Garten hinweg in die Stadt hinein. Und immer fällt der Blick aufs Wasser, das in Schwerin eine besondere Rolle spielt – sei es nun am Pfaffenteich oder im Schlossgarten.
Außergewöhnlich ist auch, dass viele der Bestandteile des Residenzensembles im 19. Jahrhundert entstanden sind und heute noch ähnlich wie noch vor einhundert Jahren genutzt werden: Das Gymnasium Fridericianum am Pfaffenteich etwa, ursprünglich als repräsentatives Schulgebäude errichtet, beherbergt heute die Hochschule des Mittelstandes (FHM), während die ehemaligen Hoflieferanten Uhle, Wöhler und Krefft mit der in den historischen Gebäuden untergebrachten Gastronomie nach wie vor für das leibliche Wohl sorgen.
Und nicht zuletzt zeugt das Schweriner Schloss von dieser Kontinuität: Dort, wo einst die Großherzöge von Mecklenburg-Schwerin residierten, hat seit 1990 der Landtag von Mecklenburg-Vorpommern seinen Sitz und ist als gewählte Volksvertretung zuständig für die Gesetzgebung.
Rundgang durch das Residenzensemble
Wie kann man mehr erfahren über die Schweriner Welterbe-Bewerbung?
Zum Beispiel beim kostenlosen Welterbe-Rundgang für alle Schwerinerinnen und Schweriner. Der heißt „Schwerin für locals“ und lockt immer am ersten Sonntag im Monat. Treffpunkt ist um 14 Uhr vor der Tourist-Informa-tion. Ebenfalls eine gute Adresse ist der „Welterbe Schwerin“-Förderverein e. V., der regelmäßig Interessierte zum Welterbe-Stammtisch einlädt.