13.02.2025

Leute

Für Herzkisssen und Naturschutz

Katrin Staak (58) ist Vorsitzende des neu gegründeten Vereins „Mecklenburger Kinderherzen“, der sich für soziale und Naturschutzprojekte engagiert.
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Was gab den Ausschlag zur Gründung des Vereins „Mecklenburger Kinderherzen“?

Der neue Verein verknüpft drei Anliegen: Wir wollen Herzkissen für Kinder und zusammen mit Kindern nähen und uns gemeinsam mit Kindern für den Naturschutz einsetzen. Da einige Vereinsmitglieder aktiv in der Igelrettung tätig sind und der Igel seit September 2024 auf der Roten Liste steht, sehen wir in diesem Bereich akuten Handlungsbedarf.

Wie viele Herzkissen nähen Sie – und wer bekommt diese?

Da kann ich natürlich nur schätzen: Wir haben unseren Verein ja gerade erst gegründet. Ich denke, es werden 1000 Kissen im Jahr und jedes einzelne ist ein Seelentröster für ein Kind in schweren Zeiten. Herzkissen werden wirklich „kaputt geliebt“. Wir wollen mit verschiedenen Einrichtungen zusammenarbeiten. Darunter sind Krankenhäuser und die Kindertrauergruppe des Hospizvereins. Dabei nähen nicht nur wir; wir kommen auch mit der Nähmaschine und unterstützen die Kinder dabei, selbst ein Herzkissen anzufertigen. Das kann zum Beispiel in der Kindertrauergruppe aus dem Stoff der Bluse sein, die die verstorbene Mutter gern getragen hat. Oder das Nähen ist ein Zeitvertreib im Krankenhaus, wenn ein Kind sehr lange dort bleiben muss.

Obwohl der Verein gerade erst gegründet wurde, haben wir schon von verschiedenen Kliniken und Kindereinrichtungen aus ganz Mecklenburg positive Reaktionen erhalten. Am 22. Februar werden wir uns in Schwerin beim „WIR. Erfolg braucht Vielfalt“-Tag im Schlosspark-Center vorstellen. Wer mal schauen möchte: Unter www.mecklenburger-kinderherzen.de geht es zu unserer Homepage.

Wo haben Sie nähen gelernt und wie wollen Sie Kinder fürs Nähen begeistern?

Ich nähe schon seit meinem fünften Lebensjahr und das hat sich beruflich und privat wie ein Faden durch mein ganzes Leben gezogen. Seit 2011 nähe ich Herzkissen und engagiere mich für andere ehrenamtliche Nähprojekte. Auch für Kinder ist es toll, etwas Handwerkliches zu können und als Ergebnis etwas selbst Hergestelltes in den Händen zu halten. Das fördert die Kreativität und stärkt das Selbstwertgefühl.

Von Nadeln zu Stacheln: Woher kommt Ihre Begeisterung für den Igel?

Seit 2022 wohne ich in Warsow. In meinem Garten lief mir tagsüber ein Igel über den Weg – halb verdurstet und vollkommen abgemagert. Von diesem Zeitpunkt an habe ich mich mit dem Thema „Wildtier Igel“ intensiv auseinandergesetzt.

Wie lassen sich Kinder für den Naturschutz sensibilisieren und welche Naturschutzprojekte plant der Verein in diesem Jahr?

Wir wollen den Kindern zeigen, wie Igelschutz funktioniert: Was darf ein Igel fressen, wie muss der Garten aussehen, damit er sich wohlfühlt ... Es soll praktische Projekte geben, in denen wir Igelfutterhäuser, Zaundurchgänge und Käferkeller bauen. Außerdem soll in Warsow zum Kindertag in Zusammenarbeit mit dem Querfeldein-Verein und der Gemeinde der ersten Igellehrpfad in Mecklenburg-Vorpommern öffnen. Interview: Katja Haescher