11.12.2020

Leo

Hupfdohlen

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Passt bloß auf, es wird gefährlich, ihr Spinatwachteln und Schnepfen, dummen Gänse und alten Puten. Ihr müsst euch in den kommenden Wochen wirklich vorsehen, ihr Schnapsdrosseln und Schluckspechte, Kiebitze und komischen Käuze.

Macht euch ernsthaft mal Gedanken, ihr süßen Spatzen und Turteltäubchen, Rabeneltern und Kuckuckskinder. Lasset dieser Tage bloß ausreichend Vorsicht walten, ihr Paradiesvögel und aufgeblasenen Gockel, Wandervögel und Wendehälse.

Fühlt euch in euren heimischen Nestern auf keinen Fall zu sicher, ihr Pleitegeier und stolzen Pfauen, Hupfdohlen und albernen Hennen. Sagt nicht, ihr seid nicht rechtzeitig gewarnt worden, ihr verrückten Hühner und Schnatterenten, diebischen Elstern und Bordsteinschwalben.

Da draußen ist eine riesige Schar mikrowinziger Bösewichter unterwegs, die nichts anderes planen, als euch übel mitzuspielen. Ich sag‘s euch, haltet euch sicherheitshalber stets in Stallnähe auf, und wenn es bloß ein Hosenstall ist (der kleine Scherz sei mir genehmigt). Da liegt die gar nicht mal so trügerische Geborgenheit nur zwei, drei Flügelschläge entfernt.

Die Gefahr wabert durch die Luft, und es kann jeden Flattermann (m/w/d) treffen – auch euch, ihr wilden Hühner, lahmen Enten, Nachteulen, Dreckspatzen, Pechvögel, Schmutz- und Schmierfinken.  Dass die Vogelgrippe unterwegs ist, pfeifen doch längst die Spatzen von den Dächern.

Euer Museumslöwe
(notiert von Stefan Krieg)