16.02.2024

Leo

Homöopathisch

like-imagelike-image
share email
dislike-imagedislike-image

Es ist Erkältungszeit. Überall wird geschnieft­ und gerade eben musste ich niesen, dass mir fast die Nase bröckelte. Aber wer den Schaden hat, braucht für Spott bekanntlich nicht zu sorgen. Seit Tagen höre ich Tipps wie „Zieh dich wärmer an!“ oder „Geh öfter mal an die frische Luft!“ Ehrlich Leute, frischer als hier oben geht‘s eigentlich nicht, und den Schal hat mir der Denkmalpfleger verboten.

Leo sagt...

Nun besagt ja eine alte Weisheit, dass ein Schnupfen ohne Medikamente sieben Tage dauert, mit dagegen nur eine Woche. Und mir wurde empfohlen, es mal homöopathisch zu versuchen. Zuckerkügelchen, imprägniert mit mehrfach verdünnten Wirkstoffen, da kann dir eigentlich nichts passieren, dachte ich. Wer ein Glas  Wein mit zehn Gläsern Wasser verdünnt, wird schließlich auch nicht betrunken. Leider war nach der Behandlung auch meinem Schnupfen nichts passiert, was eine weitere Flut guter Ratschläge nach sich zog. „Du musst dich schon darauf einlassen!“ war einer der harmloseren Kommentare, der mir nichtsdestotrotz Versagen bei meiner eigenen Heilung bescheinigte. Aber was kann ich dafür, dass ich bei „Belladonna“ an schöne Frauen statt an verdünnte Essenzen denke und bei Zuckerkügelchen an Liebesperlen? Apropos dünn: Eines spricht natürlich für die Globuli. Ein einzelner hat nur 0,034 Kalorien und jetzt überlegte ich, ob ich im Interesse meiner Figur meinen Heißhunger auf Süßes künftig lieber damit stille als mit Schokolade. Ich wusste doch schon immer, dass Homöopathie wirkt.

Euer Museumslöwe
(notiert von Katja Haescher)