Leo

Da flatterte mir doch neulich so ein Heftchen vor die Tatzen. Das passiert häufiger, weil viele Zweibeiner Probleme damit haben, die Öffnungen der Papierkörbe zu treffen, aber das hier nur nebenbei. Dieses Heftchen jedenfalls pries Dinge, die das Wirken in Haus und Garten einfacher – wenn nicht gar kinderleicht – machen sollten.

Leo sagt ...

Und ich muss wirklich zuge- ben, dass ich die Dimension des Ganzen völlig unterschätzt hat- te! Wer soll auch darauf kom- men, dass es irgendwo auf die- ser Welt Bedarf für Fleischbällchenformer, Steckdosenbürsten und Teleskop- Ritzen-Putzer geben könnte? Von Mülltonnen-Auf klebern und Eier-Organizern für den Kühlschrank ganz zu schwei- gen. Was mich jedoch am meisten verstörte, war der Titel der Publikation: „Die moderne Hausfrau.“ Das musste ich erst- mal verdauen. Um mich herum wird gegendert, bis der/die A(Ä)rzt:*in respektive Ver- arztende kommt und dann das! Rein syntaktisch finde ich es außerdem völlig unpassend, Begriffe wie „modern“ und „Hausfrau“ auf dem Deckblatt eines Produkts zu verknüpfen, in dem es um den Einsatz von Staubwedeln, Entkalker-Auf- sätzen für Wasserhähne und andere Utensilien geht.

Aber was brülle ich hier schon wieder herum? Das liegt wahr- scheinlich an meiner Laune, die leicht angeschrammt ist, seit mir immer dieser grünliche Be- lag in der linken Lefze sitzt und einfach nicht abgeht. Ob man da mit einem Teleskop-Ritzen- Putzer etwas machen könnte? Ich muss gleich mal gucken.

Euer Museumslöwe

(notiert von Katja Haescher)