17.07.2015

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„Schönes rundes Lebensbild“

Im Porträt: Andreas Konen, Leiter des Migrationsbüros Mecklenburg-Vorpommern der Malteser Werke
Andreas Konen arbeitet sowohl ehrenamtlich als auch beruflich bei den Maltesern. Foto: SN live
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„Malteser zu sein, hängt auch schon mit einer gewissen Haltung zusammen“, sagt Andreas Konen. Den Begriff Haltung verwendet er gern, wenn er über seine Tätigkeit erzählt, über seine Mitarbeiter und über Menschen, mit denen er sonst oft zu tun hat. Seit März vergangenen Jahres arbeitet Konen als Leiter des Migrationsbüros Mecklenburg-Vorpommern der Opens external link in new windowMalteser Werke gGmbH in Schwerin. Bei den Maltesern an sich agiert er aber schon zehn Jahre: als Landesbeauftragter MV und als stellvertretender Diöze­san­leiter der Malteser im Erzbistum Hamburg, zu dem auch Mecklenburg gehört – hobbymäßig.

Geboren und aufgewachsen ist der 46-jährige Betriebswirt in Oldenburg (Niedersachsen). Er besuchte katholische Schulen, war auch Gruppenleiter und Messdiener. „Das gehörte für mich damals einfach mit dazu und hat mir immer viel Freude gemacht“, sagt er. Später lernte er Groß- und Außenhandelskaufmann. Und er trieb in seiner Heimatstadt viel Sport, unter anderem Fußball, Volleyball und Handball. Vor allem jedoch Squash. „Das war damals ein großer Hype, ist aber eben auch eine tolle Sportart“, erinnert er sich.
1993 zog Andreas Konen um nach Schwerin. Seinerzeit nutzte er die Gelegenheit, eine Großhandelsfirma mit aufzubauen.

Später wechselte er zu einem ähnlichen Unternehmen und danach zum Sanitär- und Heizungsbaubetrieb seines Schwiegervaters. Anschließend wurde er geschäftsführender Gesellschafter eines Auktionshauses. Und dann kam sie, die Frage von den Maltesern: Kannst du dir vorstellen neben deinem Ehrenamt auch für Geld bei uns zu arbeiten? Konens Antwort kennen wir schon. Aber die Entscheidung sei ihm sehr schwer gefallen, sagt er: „Für mich war das Wirken bei den Maltesern immer eine reine Freizeitbeschäftigung, ein Ehrenamt, etwa so wie bei einem Hobbyfußballtrainer, der regelmäßig abends zum Training geht.“
Seit März vergangenen Jahres ist er nun Chef des Migrationsbüros. Und keine Sekunde habe er den Schritt bereut, sich bei der alten Firma als Gesellschafter auszahlen zu lassen und sich dann ganz den Maltesern zu widmen. Den Malteser Orden, auf den all die verschiedenen Malteser-Organisationen zurückgehen, gibt es bereits seit über 900 Jahren. Dessen Leitmotiv lautet von jeher: „Bezeugung des Glaubens und Hilfe den Bedürftigen“.

Diesen Grundsatz – oder wie Konen es sagt: diese Haltung – verfolgt er auch beim Migrationsbüro. Die Gesellschaft betreut landesweit Betreuungseinrichtungen für Flüchtlinge. „Wir schauen auch hier nicht weg, sondern unterstützen die in Not Geratenen“, betont er. „Unser Anliegen ist es, Menschen darin zu motivieren und zu unterstützen, ihre eigenen Stärken und Talente zu erkennen, Lebensperspektiven zu entwicklen und Verantwortung für sich selbst zu übernehmen. Kurz gesagt: ihr eigenes Leben wieder aktiv zu gestalten. Wir nennen das Hilfe zur Selbsthilfe.“ Ihm und seinen Mitarbeitern gehe es darum, den Flüchtlingen, viele von ihnen aus den Bürgerkriegsgebieten in Syrien, „individuell zu begegnen“ und eine ruhige Zeit zu bereiten: „Die Menschen haben durch ihre Lebens- und Fluchtgeschichte so viel durchgemacht, dass sie bei uns Gelegenheit erhalten sollen, in Ruhe anzukommen. Wir haben immer wieder erfahren, dass unsere Arbeit von den Flüchtlingen sehr gut angenommen wird. Ein Kollege erzählte mir neulich, das Schönste für ihn sei diese Dankbarkeit, die dann zurückkomme.“

Konen sagt, großer Anker und Ausgleich in seinem Leben sei die Familie, also seine Frau sowie seine 15-jährige Tochter. „Insgesamt ist es für uns ein schönes rundes Lebensbild in Schwerin. Ich kann mir zurzeit kaum vorstellen, hier wieder wegzuziehen.“ Zudem sei die Mentalität in unserer Stadt vergleichbar mit der in Konens früherer Heimat. Oder anders ausgedrückt: Die Schweriner haben eine ganz ähnliche Haltung zum Leben wie die Oldenburger.  S. Krieg