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09.09.2013

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Wenn‘s im Schuh drückt

Chronische Fußschmerzen sind mit unterschiedlichen Therapien heilbar
wenn der Schu drückt
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Unsere Füße sind ein wichtiger Bestandteil unseres Bewegungsapparates und vielfältigen Belastungen ausgesetzt. So müssen sie unter anderem das Körpergewicht auf den Boden übertragen – schmerzhafte Fehlstellungen und Überlastungen können entstehen. Dabei ist auch interessant, das ein Fuß beim Laufen einer Belastung ausgesetzt ist, die bis zum Dreifachen des Körpergewichts betragen kann. Natürlich kommt auch dem Schuhwerk eine große Bedeutung zu. Hochhackige Schuhe, sogenannte Highheels, sehen zwar schick aus, stellen aber eine enorme Belastung nicht nur für die Füße dar, sondern auch für die Wadenmuskulatur, für Knie- und Hüftgelenke. Besonders für Kinder ist die richtig Auswahl der Schuhe von großer Bedeutung. Studien haben ergeben, das bis zu 33 Prozent aller Kinder Schuhe in der falschen Größe tragen. Ohnehin müssen Füße gar nicht immer unbedingt in Schuhen stecken: Nach Möglichkeit sollten Kinder viel barfuß laufen, weil das die Entwicklung der Füße positiv beeinflusst.
Prinzipiell kann man angeborene und im Laufe der Zeit erworbene Erkrankungen des Fußes unterscheiden. Zu den angeborenen Erkrankungen zählen – neben einer Reihe von anderen – der Klumpfuß, der Sichelfuß und der Hackenfuß. Die beiden letzteren Fehlformen lassen sich in aller Regel gut durch Bandagen und krankengymnastische Übungen behandeln. Die Übungen können Eltern nach Anleitung teilweise sogar selbst an den Füßen ihrer Kinder durchführen. Oft kommt es hier zur vollständigen Heilung. Der Klumpfuß allerdings gehört in die Hand des Spezialisten. Hier stehen konservative Therapiemethoden zur Verfügung, die oft nur noch durch ergänzende operative Eingriffe, z. B. eine Achillessehnenverlängerung, ergänzt werden müssen, um den Kindern später ein möglichst normales Gangbild zu sichern.
Unter den erworbenen Erkrankungen zählt der Spreizfuß in den Industrieländern zur häufigsten Fußdeformität. Er tritt bei Frauen deutlich häufiger auf als bei Männern. Auch hier spielt das Schuhwerk eine große Rolle – je höher der Absatz, desto wahrscheinlicher wird ein Spreizfuß. Die Therapie der Wahl ist zunächst das konservative Vorgehen. Es sollte weiches, niedriges Schuhwerk getragen werden, gegebenenfalls benötigt der Patient Einlagen oder sogar orthopädisches Schuhwerk. In Verbindung mit dem Spreizfuß findet man sehr häufig den Hallux valgus, umgangssprachlich auch Ballenfuß genannt oder Hammer- und Krallenzehen. In frühen Formen stehen auch hier konservative Maßnahmen im Vordergrund. Treten erhebliche Schmerzen, insbesondere Belastungsschmerzen, hinzu, lässt sich eine korrigierende Operation meist nicht vermeiden. In der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie des Mediclin Krankenhauses am Crivitzer See werden diese Eingriffe häufig durchgeführt. Im Anschluss an die unmittelbare Nachbehandlung kann zügig konfektionier-
tes Schuhwerk problemlos getragen werden.
Eine Erkrankung, die etwas häufiger bei Männern auftritt, ist der Verschleiß (Arthrose) des Großzehengrundgelenkes (Hallux rigidus). Neben Schmerzen kommt es hier zu einer zunehmenden Bewegungseinschränkung im Gelenk. Nach zunächst durchgeführter konservativer Therapie mit Schmerzmedikamenten, Krankengymnastik und eventuell Schuhzurichtungen, ergeben sich anfangs noch Möglichkeiten gelenkerhaltener Operationen. In Spätformen wird dann das Gelenk in Funktionsstellung versteift, so das ein schmerzfreies Gehen ermöglicht wird.
Eine ausführliche Beratung, welche Methode bei welchen Patienten anzuwenden ist, erfolgt in der Ambulanz der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie des Mediclin Krankenhauses am Crivitzer See.
Daneben gibt es natürlich noch viele weitere Erkrankungen, die den gesamten Fuß einschließlich Sprunggelenke und Achillessehnen-Ansatz betreffen. Auch systemische Erkrankungen, wie die Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) oder verschiedene Formen des Rheumas, können zu erheblichen Problemen im Bereich des Fußes führen. Hier ist dann häufig die Zusammenarbeit von Ärzten unterschiedlicher Fachbereiche mit Physiotherapeuten und Mitarbeitern der Orthopädietechnik unerlässlich.

Autor: Ekkehard Leipe, Leitender Oberarzt der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie des Mediclin Krankenhauses am Crivitzer See

MediClin Krankenhaus am Crivitzer See
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