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11.11.2022

Doc aktuell

Wege aus der Sucht

Prävention, Begleitung und Therapie von Suchtkranken in 25 Beratungsstellen im Land.
Dem Teufelskreis aus Verlangen und Suchtbefriedigung zu entkommen – dabei können Beratungsstellen helfen. Foto: AdobeStock, TheVisualsYouNeed
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Viele Süchte beginnen langsam und schleichend, bis sie irgendwann das Leben stark beeinträchtigen. Oft haben betroffene Menschen dann nicht mehr die Kraft, allein der Spirale aus Verlangen und Suchtbefriedigung zu entkommen – egal, ob es um Alkohol-, Drogen- oder Spielsucht geht. In dieser Situation sind die 25 Sucht- und Drogenberatungsstellen in Mecklenburg-Vorpommern wichtige Anlaufstellen: Ihre Mitarbeiter unterstützen Prävention, Begleitung und Therapie von Suchtkranken und beraten jährlich rund 10.000 Klienten.

„Die Beratungsstellen stellen eine unverzichtbare Anlaufstelle für Suchtkranke und ihre Angehörigen dar“, sagte Gesundheitsministerin Stefanie Drese anlässlich der Veröffentlichung des aktuellen Suchthilfeberichts. Dessen Ziel ist es, einen statistischen Überblick über aktuelle Suchtproblematiken zu geben und so präventive Maßnahmen und Beratungsangebote bedarfsgerecht steuern zu können. Der jährliche Bericht wird von der vom Land geförderten Landes-koordinierungsstelle für Suchtthemen MV (LAKOST) herausgegeben, in die aktuelle Auflage sind Daten von 10.000 Menschen eingeflossen.

Die häufigste Suchterkrankung in dieser Gruppe ist die Alkoholsucht, die trotz eines seit 2015 verzeichneten Rückgangs auf sehr hohem Niveau bleibt. Bei Problemen mit Cannabinoiden, Kokain und Stimulanzien ist die Zahl der Hilfesuchenden gestiegen. Ebenfalls gestiegen ist die Zahl der über 60-Jährigen, die eine Beratung aufsuchten. Außerdem kamen im Berichtszeitraum mehr Frauen, wenngleich der Anteil der Männer mit 76 Prozent weiter deutlich höher ist.

„Süchte und Abhängigkeiten können Menschen jeden Alters und in jeder Lebenssituation betreffen“, sagt Sozialministerin Drese – so war der überwiegende Teil der Klienten im Berichtszeitraum berufstätig. Wichtig sei es, Betroffene nicht zu stigmatisieren. Das Angebot der Suchtberatungsstellen, so Drese weiter, könne nachhaltig dazu beitragen, eine Verelendung zu verhindern und so die Folgekos-ten der Suchterkrankung zu verringern.

www.sozial-mv.de