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Therapieansätze für Diabetes
Im März trafen sich Ärzte und medizinisches Personal aus vielen Teilen unseres Landes bereits zum 28. Mal im „Waldschlösschen“ in Crivitz. Dipl.-Med. Bernd Helmecke, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin im MediClin-Krankenhaus am Crivitzer See, hatte zur Fortbildungsveranstaltung eingeladen, die vier Mal im Jahr stattfindet. Diesmal drehte sich alles rund um einfache und individuelle Therapieansätze für Diabetespatienten.
Der an diesem Abend referierende Arzt Dr. Christian Touissant leitet eine diabetologische Schwerpunktpraxis in Berlin und erläuterte neue Erkenntnisse zum Einsatz und der Dosierung von Insulin und Ersatzwirkstoffen. Der Diabetologe setzt bei der Fortbildung für das Fachpublikum vor allem auf praktische Fallbeispiele. In einem abwechslungsreichen Vortrag erklärte er, dass man mit der richtigen Therapie und einem gesunden, aktiven Lebensstil, die Erkrankung gut im Griff haben und sogar fast normale Blutzuckerwerte erreichen kann.
Dafür seien aber auch regelmäßige Kontrolluntersuchungen erforderlich, besonders zu Beginn einer Therapie. „Wir müssen ganz individuell für jeden Patienten eine geeignete Therapie finden. Dazu gehört die Entscheidung für die Art des Wirkstoffs, die Dosiermenge sowie die Schulung des Patienten. Diese Faktoren sind jeweils vom persönlichen Patientenprofil abhängig. Jemand, der ein Leben auf der Überholspur führt, benötigt sicher einen anderen Ansatz, als jemand, der einen sehr regelmäßigen Tagesablauf hat“, erläutert der Diabetologe.
Dass die Eigenmotivation und eine ausführliche Schulung der Diabetes-Patienten einen großen Stellenwert in Bezug auf die Therapie und die damit verbundene Lebensqualität einnimmt, veranschaulichte Nikola Bergis-Jurgan in ihrem Vortrag. Die Psychologin ist am Forschungsinstitut der Diabetes-Akademie Mergentheim (FIDAM) tätig und entwickelt dort Schulungsprogramme zur individualisierten Patientenschulung für an Diabetes Erkrankte.
Die Schulungspakete (CDs, Bücher, Bilder und Übungsbögen) vermitteln nicht nur interaktives Wissen, sondern wenden dieses in Fallbeispielen und Problemlösungen für Alltagssituationen auch direkt an. Es wird zum Beispiel gezeigt, wie man Blutzucker misst, wo Insulin gelagert werden sollte und wie man die Broteinheiten bestimmt.
Meist finden die Schulungen in Gruppen statt. Der in Crivitz ansässige Facharzt für Innere Medizin, Schwerpunkt Diabetologie, Dr. Markus Nonnemann sagt jedoch: „Diese Programme sind sehr hilfreich und unterstützend und finden in unserer Praxis auch Anwendung. Wir haben hier in einem Flächenland wie Mecklenburg-Vorpommern eher das Problem, dass Patienten nicht motiviert sind, den Weg zur Gruppen-Schulung anzutreten oder, dass gerade im Winter schlechte Wetterverhältnisse sie daran hindern, zu uns zu kommen. Wir haben uns daher inzwischen auf Einzelschulungen fokussiert.“
Nonnemann nimmt regelmäßig an der Fortbildungsveranstaltung teil. Ebenso wie Christian Braun. Der Inhaber der Crivitzer „Hubertus Apotheke“ sagt, als Apotheker gerate er oft auch selbst in die Rolle des Schulenden. Der Informationsaustausch zwischen uns, den Ärzten vor Ort und dem Krankenhaus funktioniere auch schon sehr gut. „In Zukunft würde ich mir für meine Berufsgruppe allerdings noch mehr Verantwortung in Bezug auf die Beratung und Schulung bei Diabetes wünschen“, fügt er hinzu.
Übrigens: im MediClin-Krankenhaus am Crivitzer See jeden 1. Dienstag im Monat, 18.30 Uhr, Kreißsaal-Führung