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16.10.2015

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Selbstbestimmend den Tagen mehr Bedeutung geben

Die Palliativmedizin im Krankenhaus am Crivitzer See betreut Patienten mit unheilbaren Erkrankungen
Oberärztin Dr. Anja Pekrul (l.) und Schwester Monika Foto: Jenny Thoma
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„Es geht nicht darum, dem Leben mehr Tage zu geben, sondern den Tagen mehr Leben.“ Diese Worte werden Cicely Saunders zugesprochen. Die 1918 in England geborene Ärztin gilt als die Begründerin der modernen Palliativmedizin. Ihre Aussage fasst ziemlich gut zusammen, um was es in diesem Konzept der Krankheitsbegleitung geht: unheilbar Kranken unnötiges Leid ersparen und ihnen ein selbstbestimmtes Leben ermöglichen. Wir stellen das Konzept der Palliativmedizin vor, welches zum Leistungsspektrum des Opens external link in new windowMediClin Krankenhaus am Crivitzer See gehört.

Die Palliativmedizin bedeutet die aktive und ganzheitliche Behandlung, Pflege und Begleitung von Patienten mit unheilbaren, fortschreitenden Erkrankungen und ihren Angehörigen. Ziel der Pallia­tiv­medizin ist daher in erster Linie, die Lebensqualität zu erhalten oder zu verbessern. Sie will unheilbar Kranke dabei unterstützen, ihre letzten Monate, Wochen und Tage mit einer möglichst hohen Lebensqualität zu erleben, selbstbestimmt und ohne unnötiges Leid. Die Kontrolle der Symptome und das Eingrenzen der Beschwerden sind das Behandlungsziel.

Neben der kompetenten Behandlung körperlicher Beschwerden mittels Schmerztherapie, Symptomkontrolle oder Physiotherapie berücksichtigt die Palliativmedizin auch soziale, spirituelle sowie psychische Belange des Patienten und seiner Angehörigen. Die Zusammenarbeit mit den Familien und weiteren Kontaktpersonen wird als wichtige Therapiesäule gesehen.

Die Oberärztin Dr. Anja Pekrul, Fachärztin für Innere Medizin und Palliativmedizin im Krankenhaus am Crivitzer See, sagt: „Die Therapieziele sind individuell und werden immer gemeinsam mit den Patienten und – sofern gewünscht – mit deren Angehörigen besprochen.“ Kontinuierliche Weiterbildung, offene und ehrliche Kommunikation, Empathie und Respekt vor der Würde des Menschen sind Grundsteine der Arbeit des Teams um die Fachärztin.

Das Palliativteam besteht aus Fachärzten mit Zusatzausbildung (Palliativmedizin, Ernährungsmedizin, Sportmedizin), Pflegenden, Schmerztherapeuten, Physiotherapeuten mit Zusatzqualifikation, Psychologen, Seelsorgern und Sozialarbeitern. Ehrenamtliche Mitarbeiter runden das Team ab.

„Wir nehmen uns Zeit für die Patienten und ihre Angehörigen. Einen zeitlichen Abschnitt unseres eigenen Lebensweges gehen wir gemeinsam mit ihnen“, sagt die erfahrene Medizinerin. Die palliative Versorgung der Patienten findet in Crivitz in eigens dafür eingerichteten Palliativzimmern statt. Warme Wandfarben, gemütliche Holzmöbel sowie der Blick auf den schönen Crivitzer See sollen für die Patienten eine Umgebung darstellen, in der sie sich geborgen fühlen. Die stationäre Aufnahme erfolgt mit dem Einverständnis der Betroffenen. Anfragen können durch die Patienten selbst, den behandelnden Arzt, durch Angehörige, die Seelsorge, Notärzte und andere Personen vorgenommen werden. Eine stationäre Einweisung durch den behandelnden Arzt ist – ausgenommen bei privatversicherten Patienten – erforderlich.

Insgesamt ist die Palliativmedizin ein relativ junges Konzept in Deutschland. 1983 eröffnete die Uniklinik Köln die erste Palliativstation in der Bundesrepublik.

Tag der offenen Tür im Krankenhaus am Crivitzer See
Erleben Sie am 7. November von 10 bis 14 Uhr Medizin zum Anfassen. Besichtigen Sie unter anderem einen OP-Saal und freuen Sie sich auf viel Wissenswertes rund um das Krankenhaus!