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Reinste Detektivarbeit
Endlich Frühling. Doch nicht jeder freut sich drauf. Manchem laufen sogar die Tränen, wenn auch unfreiwillig. Die Allergie- Saison hat begonnen. Nach dem langen Winter ein wenig später als sonst, aber mit den gleichen Auswirkungen, wie Betroffene sie kennen: Die Nase läuft, die juckenden Augen lassen sich kaum öffnen und sind lichtscheu. „Los geht es mit Erle, Pappel, Birke. Im April gesellen sich die Gräserpollen dazu und ab August die Schimmelpilze“, weiß Prof. Dr. Stephan Sollberg, Chefarzt der HELIOS Hautklinik. Obwohl die Pollenallergie eine uralte Allergie ist, stellt der Mediziner fest, dass von Jahr zu Jahr mehr Menschen an Heuschnupfen erkranken, davon viele im Kindesalter. Die Risikofaktoren liegen für Professor Sollberg in der „urbanen Lebensweise“, zu der die kleinere Familiengröße gehört. Ferner bekäme ein Kind, das über den Bauernhof streunt, seltener eine Allergie als eines, das zu Hause vor dem Computer hockt. Resistenter sei auch der Nachwuchs, der ruhig mal einen Schnupfen durchmache und nicht gleich mit Antibiotika behandelt werde.
Hat sich ein Heuschnupfen festgesetzt, geht es darum, die Symptome zu lindern. „Das Schlafen bei geschlossenem Fenster oder das abendliche Haare waschen kann durchaus sinnvoll sein“, rät Professor Sollberg. „Auch ein Urlaub bietet eine erholsame Auszeit für den Körper. Sicher nicht in der Lüneburger Heide, sondern, wenn möglich, am Meer oder im Hochgebirge jenseits der Baumgrenze.“ Lässt sich der Kontakt mit Allergenen nicht vermeiden, kommen Medikamente wie Antihistaminika zum Einsatz. „Niemand muss sich heute mehr quälen und mit roten Augen in die Weltgeschichte gucken“, ist der Chefarzt der Hautklinik überzeugt. „Die Antihistaminika haben kaum Nebenwirkungen und lassen sich ein Leben lang einnehmen. Sie machen nicht mehr müde und werden selbst von Piloten genommen.“ Zu einer langwierigen Hyposensibilisierung rät Professor Sollberg erst, wenn sich die Allergie mit Antihistaminikagaben nicht ausreichend behandeln lässt. Und Kortison sollte nur in bestimmten (Notfall-) Situationen verabreicht werden. Doch nicht immer steckt hinter tränenden Augen eine Pollenallergie. Wer das ganze Jahr die Nase dicht hat, kann auch eine Hausstaubmilbenallergie haben. Wenn jemand leidet und nicht weiß woran, liegt es am Arzt, die Ursache zu erkennen. „Es gibt jedoch keine sinnvollen Tests für jene, die mal eben gucken wollen, ob und worauf sie allergisch sind“, betont Professor Sollberg. „Es gibt so viele Auslöser, dass ein Routine-Hauttest nicht zielführend ist.“ Um die Ursache für ein Allergieleiden herauszufi nden, sei viel Erfahrung und Detektivarbeit gefragt. „Wir müssen den Patienten regelrecht verhören und den Feind einkreisen. So gelingt beispielsweise über eine erfragte Unverträglichkeit gegenüber Äpfeln der Nachweis einer Birkenpollenallergie. Vor kurzem ist mal ein junger Rettungsfahrer morgens umgekippt. Es wurde hin und her überlegt und getestet. Irgendwann erzählte er jemandem, dass er allergisch auf Bananen reagiert. Da machte es klick. Eine Unverträglichkeit auf Bananen oder Kiwis kann ein Hinweis auf eine Latexallergie sein. Und so lag es an den Handschuhen, die sich der Rettungsfahrer morgens übergestreift hatte.“
Um die Ursache für eine Allergie besser zu erkennen, müssen alle Fachärzte der HELIOS Hautklinik eine anderthalb Jahre dauernde Ausbildung zum Allergologen absolvieren. Die Hautklinik der HELIOS Kliniken Schwerin ist mit ihren 39 Betten übrigens die größte dermatologische Akutklinik in Mecklenburg- Vorpommern. Neben der operativen Behandlung von Hauttumoren spielen klassische Hautkrankheiten wie Akne und Schuppenfl echte und besonders die allergologischen Krankheiten wie chronische Nesselsucht, Neurodermitis, Heuschnupfen, Insektengiftallergien oder Nahrungsmittelallergien eine besondere Rolle. Neben Professor Sollberg haben sich vor allem der Facharzt Matthias Jeschke und Schwester Gabi Stenke auf dem Gebiet der Allergologie spezialisiert. Wer jetzt im Frühjahr unter Heuschnupfen leidet, dem rät Professor Sollberg, nicht zu lange zu warten. Sonst könne es zu einem so genannten „Etagenwechsel“ kommen, bei dem der unbehandelte Heuschnupfen in ein zusätzliches oder alleiniges Asthma übergeht.
HELIOS Kliniken Schwerin
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