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14.05.2013

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Mit dem Schmerz nicht allein

Die Kopfschmerzgruppe im Kinderzentrum Mecklenburg hilft Kindern und Eltern
Dipl.-Psychologin Elisabeth Jecht
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Max* ist 10 Jahre alt und geht in die 3. Klasse. Die Schule macht ihm Spaß. Nur Musik mag er nicht so. Da muss er vor der Klasse singen und die Mädchen kichern dann immer. Mit seinen Freunden spielt er gern Fußball.
Doch seit einiger Zeit macht das keinen Spaß mehr. Nichts kann den sonst so aufgeweckten Jungen begeistern. Die Eltern beobachten diese Entwicklung mit Sorge. Denn immer öfter kommt es vor, dass ihr Sohn mit einer schlechten Zensur nach Hause kommt. Ein Gespräch mit dem Klassenlehrer ergab, dass Max im Unterricht nicht richtig bei der Sache ist.
Als die Eltern am Abendbrottisch nachhaken, fallen sie aus allen Wolken: Ihr Kind hat Kopfschmerzen in der Schule. Täglich.   

Auch kleinere Kinder haben Kopfschmerzen

Elisabeth Jecht, leitende Psychologin im Kinderzentrum Mecklenburg, kennt viele solcher Fälle. Und weiß zu differenzieren: „Es ist nicht generell so, dass Kopfschmerzen auf eine Überforderung in der Schule zurück zu führen sind. Sie können viele Gründe haben. Auch Kindergartenkinder können von Kopfschmerzen betroffen sein, leiden aber häufiger unter anderen Symptomen, wie zum Beispiel Bauchweh oder Einschlafproblemen.“
Ab dem neunten Lebensjahr haben Kinder ein gutes Verständnis für mögliche Ursachen von Kopfschmerzen, weshalb das Kinderzentrum Mecklenburg für Kinder ab diesem Alter nach Überweisung durch den Kinderarzt und nach einer Vorstellung beim Arzt oder Psychologen die Teilnahme an der Kopfschmerzgruppe anbietet.

Kopfschmerzgruppe nach Überweisung

Durch die Teilnahme an der Gruppe lernen die Kinder Kontroll- und Bewältigungsstrategien für die Spannungskopfschmerzen oder Migränephasen einzusetzen.
Die Treffen der Gruppe finden über sechs Termine à 90 Minuten in wöchentlichen Abständen statt und wird von Diplom-Psychologin Ariane Däumer geleitet, die vor Beginn der regelmäßigen Treffen auch die Vorgespräche mit den Kindern und deren Familien führt.
Zusätzlich gibt es einen Termin für die Eltern. Nach sechs Monaten folgt eine Auffrischungssitzung.
Elisabeth Jecht: „Wir schauen mit jedem Kind gemeinsam woher der Schmerz kommt, wie man ihn erkennt und wie man ihn bekämpft.  Unsere Erfahrung besagt, dass die Kinder sich in der Gruppe auch stärker öffnen. Hier sehen sie, dass sie mit ihrem Problem nicht allein sind.”
Steckt hinter den Schmerzen ein großer Anteil Stress, den das Kind zum Beispiel durch Schule oder Elternhaus erlebt, können meist Psychologen helfen. Sind die Beschwerden eher somatisch bedingt, wie zum Beispiel bei Spannungskopfschmerz oder Migräne, ist eine Stressreduktion allein nicht ausreichend. In diesem Falle geht es eher um einen möglichst entspannten Umgang mit den erlebten Symptomen, welchen die Kinder in der Gruppe lernen können.
Bei Max stellte sich heraus, dass er sich in der Schule selbst stark unter Druck gesetzt hat. Dank der Gruppenhilfe sieht er jetzt vieles relaxter. Ab und zu kommt die bekannte Spannung im Kopf ihn besuchen.
Sie hat aber schon lange ihren Schrecken verloren.  
(* Name geändert)

 

Kinderzentrum Mecklenburg
Wismarsche Straße 390
19055 Schwerin
Telefon (0385) 551 59-0
Fax (0385) 551 59 59
www.kinderzentrum-mecklenburg.de

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