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17.05.2023

Doc aktuell

Kleines Kind, große Neugier

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Eine kindersichere Wohnung hilft, Unfälle zu vermeiden / Auch Oma und Opa sind gefragt

Ein kräftiger Ruck an der Tischde- cke – und schon purzelt das Ge- schirr. Die steile Kellertreppe sieht ungeheuer verlockend aus. Und was ist das eigentlich für ein blankes Ding, das so schöne Schnipp- Schnapp-Geräusche macht? Wer ein Kleinkind betreut, weiß, dass es ein Job ohne Pausen ist – und dazu einer, der ständig allergrößte Auf- merksamkeit verlangt. Denn hat man den kleinen Menschen mit der großen Neugier gerade noch davon abgehalten, die Finger in die He- ckenschere zu stecken, krabbelt er im nächsten Moment schon in Richtung Gartenteich.

Die meisten Unfälle von Kindern passieren zu Hause: in der Woh- nung, im Garten, auf dem Spiel- platz. Der Kindersicherheitstag am 10. Juni soll dafür sensibilisieren, Risiken zu minimieren. Und oft sind es ganz einfache Mittel, mit denen sich Gefahren entschärfen lassen – zum Beispiel auf die Tischdecke zu verzichten, damit sie ein kleiner Krabbler beim Hochziehen nicht versehentlich zu greifen be- kommt. Steckdosenschutz, Sperr- riegel vor Fenstern, Puffer an schar- fen Kanten und Putzmittel sowie Medikamente hinter verschlossenen Schranktüren gehören zu einem sicheren Zuhause – genauso wie gesicherte Treppen. Kleine Kinder sollten nie allein mit Haus- tieren bleiben – selbst wenn sie sich mit Bello oder Mietzi blendend ver- stehen. Wenn es jetzt im Frühling wieder mehr nach draußen geht, sind Gartenteiche, Regentonnen und selbst Planschbecken potenzielle Gefahren.

Auch Großeltern sollten sich dessen bewusst sein. Denn während bei den Eltern das Zuhause meist kindgerecht ist, stehen bei Oma und Opa oft Glastische, Vasen und Balkonstühle an den falschen Stel- len. Was den Gartenteich betrifft, besteht die größtmögliche Sicher- heit für kleine Kinder darin, keinen zu haben. Wer nicht verzichten möchte, sollte das Wasserloch wenigstens einzäunen – schließlich schafft es niemand, zu jeder Sekun- de wachsam zu sein.

Zahlreiche Sicherheitstipps gibt es bei der Bundesarbeitsgemeinschaft „Mehr Sicherheit für Kinder“, die als gemeinnütziger Verein das The- ma ins öffentliche Bewusstsein rü- cken und die Zahl von Kinderunfällen reduzieren möchte. www.kindersicherheit.de

Strategien gegen die Einsamkeit
Ein runder Tisch gegen die Einsamkeit soll sich am 24. Mai in Schwerin konstituieren. Das hat Sozi- alministerin Stefanie Drese angekündigt. „Über 35 Prozent der Einwohnerinnen und Einwohner Me- cklenburg-Vorpommers sind 60 Jahre oder älter. Viele Seniorinnen und Senioren wollen auch im Alter aktiv bleiben und engagieren sich bürgerschaftlich. Das weiterhin zu ermöglichen und zu unterstützen, ist Aufgabe der Politik auf den verschiedenen Ebenen“, erklärte sie.

Mecklenburg-Vorpommern hat mit einem Altersdurchschnitt von 47,7 Jahren bundesweit nach Thürin- gen und Sachsen-Anhalt die älteste Bevölkerung. Senioren stellen die größte Bevölkerungsgruppe im Land. Darauf reagieren viele Kommunen bereits mit entsprechenden Konzepten - von Pflegestützpunk- ten über Bürgerbusse und Dorfläden bis zur Förderung des ehrenamtlichen Engagements bei Älteren. Ein Fokus, so Drese, liege zudem auf der sozialen Teilhabe Älterer - besonders Einsamkeit sei im Alter eine große Belastung. Dem soll nun der runde Tisch mit Ideen und gezielten Strategien entgegenwirken. Zahlreiche Verbände, Vereine und Akteure des Landes werden hier einbezogen.