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„Herbstbeginn" auch im Operationssaal
Später Nachmittag. „Der Chefarzt operiert gerade, haben Sie noch etwas Geduld.” Die Dame im Empfang bittet mich um Verständnis. Das habe ich - Patienten gehen natürlich vor. Im hellen, in Pastellfarben gehaltenem Warteraum bleibt mein Blick an den Bildern hängen. Landschaften, Weite. Unwillkürlich möchte man durchatmen und die Frische genießen. Wenn man es kann. Viele der Patienten, die täglich mit Beschwerden in die erst Ende Februar in das Helios- Haupthaus gezogene HNO-Klinik kommen, möchten oft auch endlich wieder frei durchatmen können.
Chefarzt Priv.-Doz. Dr. Martin C. Jäckel kommt den Gang entlang. „Tut mir leid, dass Sie warten mussten, aber das war eben eine akute Sache.” Ein dreijähriges Mädchen wurde von einer akuten Mittelohrentzündung mit einer Knocheneiterung hinter dem Ohr geplagt. „Jetzt”, erklärt Jäckel, „mussten wir diesen Knochen aufbohren, um der eitrigen Entzündung einen Abfl uss zu verschaffen.”
Dieser Fall - in dieser akuten Art der erste in diesem Herbst - war für die Ärzte in der HNO-Klinik sozusagen der Auftakt in die kalte Jahreszeit. „Wir erwarten ab sofort wieder die ‚Klassiker‘ des Herbstes”, meint der Chefarzt und zählt auf: „Mittelohrentzündungen, besonders bei Kindern. Bei den Kleinsten erwarten wir auch wieder verstärkt Pseudokrupp- Fälle. Die Erwachsenen kommen vorrangig mit starken Erkältungen und Nasennebenhöhlenentzündungen.”
Bei der herbstlichen Witterung können sich die Viren bestens vermehren. Auch die Übertragungsmöglichkeiten für die Erreger sind Dank der hohen Luftfeuchtigkeit ideal. Dabei ist das Virus in Form eines Schnupfens zuerst da. Durch die ohnehin vorhandenen Bakterien, die der Mensch mit sich herumträgt, reagiert das geschwächte Gewebe mit einer Mittelohr- oder Nasennebenhöhlenentzündung.
Dr. Jäckel schmunzelt: „Wir können nicht sagen, dass wir keine Arbeit haben.” So werden im Schnitt an jedem Tag zehn Patienten stationär aufgenommen. Der Warteraum ist ständig gut gefüllt, Notfälle sind an der Tagesordnung. „Aber”, versichert der Chef, „ich arbeite mit einem Super-Team zusammen. Da kann der Herbst ruhig kommen.” Der Warteraum hat sich mittlerweile geleert. Trotzdem eilen Ärzte und Schwestern geschäftig durch die Gänge. Türen klappen auf und zu. Auch Dr. Jäckel verabschiedet sich. Die Patienten warten.