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Öl ist zeitgemäss
Wir sprachen mit Rolf Kopsicker, der mit seiner Firma seit 1990 Haushalte in Westmecklenburg unter anderem mit Heizöl versorgt.
Herr Kopsicker, Ihre Firma wirbt immer noch für den Energieträger Öl, ist der noch zeitgemäß?
Eindeutig ja! Wir werben nicht nur für das Öl selbst, sondern auch für den effizienten Einsatz dieses unverzichtbaren flüssigen Energieträgers, mit dem sich die Verbraucher individuell bevorraten können.
Den Bemühungen der Politik zum Klimaschutz läuft das aber doch zuwider.
Den Begriff „Klimaschutz“ finde ich irreführend. Was ist Klima? Einfach ausgedrückt ist es die Summe von Wettererscheinungen. Also benötigen wir Wetterschutz? Ganz im Ernst: wir sollten von Natur- oder Umweltschutz reden, Klima und dessen Wandel hat es immer gegeben. Die Frage muß lauten, wie und in welchem Umfang verändert der Mensch das Klima?
Genau das tut er, wenn er beim verbrennen von Kohle, Öl und Erdgas CO 2 freisetzt.
Das stimmt, und deshalb muss der spezifi sche Energieverbrauch und jeglicher Schadstoffausstoß - nicht nur CO 2 - reduziert werden. Aber auch der Kosmos, die Sonne, Vulkanausbrüche u.a.m. beeinflussen das Klima. Horrorszenarien von gigantischen Klimakatastrofen allein von Menschenhand sind unwissenschaftlich.
Wie soll denn der Beitrag Ihrer Branche, des Wärmemarktes, am Natur- und Umweltschutz sein?
Vor allen Dingen für die Menschen bezahlbar! Im Moment wird oftmals so getan als wenn das nebensächlich wäre. Wieso das? Es gibt ernst gemeinte Behauptungen, dass wir in absehbaren Zeiträumen unsere Energieversorgung völlig auf Sonne und Wind umstellen können. Dabei kostet unserer Volkswirtschaft momentan eine Kilowattstunde Solarstrom ca. 40 Cent, Heizöl zur Zeit unter 5,5 Cent pro Kilowattstunde. Staatliche Subventionen verschleiern diese Ineffizienz. Hier werden gegenwärtig und künftig Milliarden in den Sand gesetzt.
Wie wird das finanziert?
Die Investitionen finanzieren die Banken gerne, sie können gar nicht hoch genug sein. Dank staatlich garantierter Subventionen, bezahlen letztlich aber wir den Schuldendienst, bzw. unsere Kinder.
Und Ihre Branche kann das besser?
Auf jeden Fall effektiver. Es gilt zunächst einmal festzuhalten: in den neuen Bundesländern steht in den Kellern die neueste und modernste Heiztechnik der Welt! Mir ist nicht zu vermitteln, warum gerade wir großen Handlungsbedarf hätten.
Sie wollen das alles bleibt, wie es ist?
Nichts bleibt wie es ist, auch das System Ölheizung nicht. Es wird ständig effi zienter und umweltverträglicher und das alles - ja, auch so etwas gibt es noch - ohne massive staatliche Unterstützung und Steuermittel! Sie machen uns neugierig. In den 1990er Jahren wurden Niedertemperatur- Kessel mit einem Wirkungsgrad von 92 bis 93 Prozent eingebaut, heute gibt es Oel- Brennwert-Kessel mit 98 Prozent, d.h. die Energie wird fast vollständig in Wärme umgewandelt. Bisher waren in 1.000 Liter Heizöl ca. ein Kilogramm Schwefel enthalten. Das ist um 95 Prozent auf unter 50 Gramm gesenkt worden. Bald werden wir unseren Kunden auch Heizöl mit einem Anteil BioÖl anbieten und so den CO 2-Ausstoß drastisch reduzieren.
Warum weiß man darüber so wenig?
Gute Frage! Vielleicht weil der Heizöl-Handel von mittelständischen Firmen geprägt wird und wir unseren Werbe-Etat und unser Marketing nicht vom Staat bezahlt bekommen.
Warum hält sich Ihre Begeisterung für umweltpolitische Zukunftsplanungen so in Grenzen?
Es fällt schon auf, dass letztlich wieder alles auf leitungsgebundene, zentralisierte Energieversorgung hinaus laufen soll. Wie dort der Wettbewerb seit Jahrzehnten verhindert wird und zu Monopolgewinnen, also überteuerten Preisen führt, ist bestens bekannt. Unsere Autos sollen künftig auch mit Strom laufen, unsere Heizungen über Wärmepumpen, also auch mit Strom. Gleichzeitig sollen über 80 Prozent unserer heutigen Stromerzeuger, also die Atomenergie und die fossilen Brennstoffe Kohle, Öl und Gas durch Sonne, Wind und Biomasse ersetzt werden. Da sind Zweifel mehr wie berechtigt!
Was glauben Sie denn, wie in Zukunft Energie- und Wärmeversorgung aussehen werden?
Umwelt- und Ressourcenschutz wird die vorrangige Bedeutung erhalten. An erster Stelle wird die Einsparung, also der Nicht- Verbrauch stehen. Danach kommt die Frage, wieviel Schadstoffreduzierung je Euro bekomme ich bei welcher Maßnahme? Also die Frage der Effi zienz. Letztlich ergibt sich aus diesen zwingenden Vorgaben ein breiter Energie-Mix. Aber kein radikaler Energieträgerwechsel bei Nichtbeachtung von Kosten und Versorgungssicherheit.
ROLF KOPSICKER GMBH
Nicolaus-Otto-Straße 28
19061 Schwerin
Telefon (0385) 64 64 60
Telefax (0385) 64 64 650