17.04.2015

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Muss ab und zu mal über mich lachen

Interview mit SSC-Trainer Felix Koslowski
Felix Koslowski, 31 Jahre alt Chef-Trainer SSC Volleyball, 1. Bundesliga Foto: SN live
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Herr Koslowski, welchen Stellenwert hat aus Ihrer Sicht die Volleyball-Bundesligamannschaft des Opens external link in new windowSSC für unsere Stadt?
Wir repräsentieren Schwerin über die deutschen Grenzen hinaus. Schwerin hat absoluten Spitzensport, und wir sind ein wichtiger Teil davon. Dem Schweriner SC ist es gelungen, auch nach der Wende immer in der absoluten Spitze in Deutschland aber auch in Europa dabei zu sein. Das ist wirklich aller Ehren wert, und diese Leistung haben nicht viele Mannschaften auch aus anderen Sportarten geschafft. Deshalb kann man  in Schwerin auch sehr stolz sein, dass man so ein Aushängeschild wie den Schweriner SC hat.

Verfolgen Sie auch die Entwicklung des Volleyball-Nachwuchses in Schwerin?
Ja, natürlich! Wir sind in der Volleyballabteilung des Schweriner SC eine große Familie. Es gibt täglichen Austausch mit unseren Nachwuchstrainern, und ich probiere immer so oft wie möglich, Training oder Wettkämpfe zu sehen. Unser Ziel ist es ja, wieder Spielerinnen aus dem eigenen Nachwuchs in die 1. Bundesliga zu führen.

Sie waren und sind durch Ihre Arbeit als SSC-Chefcoach und als Co-Trainer der Nationalmannschaft sehr gefordert. Und gerade sind Sie wieder Vater geworden. Wie viel Zeit bleibt Ihnen für die Familie und vielleicht für Hobbys?
Sehr oft viel zu wenig. Wenn wir – wie es zuletzt ja gewesen ist – jede Woche zwei bis drei Spiele haben, dann ist dies natürlich auch mit vielen langen Reisen verbunden. Für Hobbys bleibt da keine Zeit! Wenn es mal einen Tag nicht um Volleyball geht, dann steht natürlich die Familie im absoluten Fokus.

Für welche Sportarten außer Volleyball begeistern Sie sich?

Da gibt es viele. Ich liebe Sport grundsätzlich. Ich denke, meine Favoriten sind Basketball, Snowboarding und Beachvolleyball.

Während der Spiele erlebt man Sie am Feldrand oft sehr impulsiv. Sind Sie privat oder in anderen Situationen auch so?
Ich erlebe mich im Spiel oft selbst nicht so, doch wenn ich mir dann später unsere Spiele nochmal ansehe, muss ich schon das ein oder andere Mal über mich lachen. Ich liebe diesen Sport, und mein ganzes Leben dreht sich darum. Familie und Freunde müssen ständig dafür zurückstecken. Unser ganzes Leben ist nach dem Spielplan ausgerichtet. Daher kommen natürlich auch diese tiefen Emotionen und diese starke Verbundenheit zum Volleyball. Im Privaten bin ich wohl eher der ruhigere Typ, da haben meine Kinder und meine Freundin das Sagen (lacht).

Wie ist die Rollenverteilung bei Ihnen im Trainerteam, Sie der strenge Chef und Co-Trainer Davide Carli der Spaßvogel?
Ja, so kann man das, denke ich, sehen. Wir sprechen immer vom guten und bösen Polizisten. Aber Davide ist für unsere Mannschaft und mich viel mehr als nur ein Spaßvogel.
Seine Hauptaufgabe liegt in der Spielvorbereitung/Analyse des Gegners. Das bedeutet, er schneidet mir quasi aus den letzten vier bis sechs Spielen die Spielzüge des Gegners zusammen. Interview: Stefan Krieg