21.01.2022

Leute

Nicht nur sitzen, sondern relaxen

Interview mit André Hartwig in der Reihe "Köpfe aus Schwerin"
André Hartwig, 46 Jahre; Geschäftsleiter Pfiff Möbel Brüsewitz
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Wie sieht für dich das ideal eingerichtete Zuhause aus?
Fangen wir bei der Einbauküche an. Hier sind vor allem die Themen Ergonomie und Energieverbrauch zu beachten. Die Leute wollen sich nicht mehr unnötig verrenken und bücken. Entsprechend gestaltet sind Türen, Fächer und Schubladen. Und dann die Energiekosten, die steigen und steigen. Deswegen sollten alle E-Geräte sehr energieeffizient arbeiten.

Zu einer ideal eingerichteten Wohnung, gerade, wenn sie nicht so groß ist, gehört ein Systemschrank. Hier lässt sich platzsparend alles verstauen – sogar Bügelbrett und Staubsauger. Und du brauchst ein Bett, das zum Schrank passt.

Eine große Neuentwicklung haben wir bei Polstermöbeln. Früher gab‘s die klassische Sitzecke mit Schlaffunktion. Dazu einen Hocker für die Füße. Jetzt ist die Fußstütze integriert und lässt sich einfach ausfahren. Auch Sitzposition und Rückenteil können bequem per Knopfdruck eingestellt werden. Nicht nur sitzen, sondern relaxen, lautet das Motto.


Welche Trends siehst du noch in puncto Wohnen und Möbel?
Outdoor-Möbel werden sich durchsetzen. Das deutete sich bereits während der vergangenen Pandemiemonate an. Die Leute sind nicht in den Urlaub gefahren, sondern haben es sich zu Hause auf der Terrasse gemütlich gemacht. Polstermöbel, wie du sie im Wohnzimmer stehen hast, bieten namhafte Hersteller jetzt auch eins zu eins als Out­doorv­ariante an – mit den wetterfesten Gestellen und Bezügen.

Außerdem wird immer mehr Technik in Lowboards, Highboards und Sideboards integriert. Zum Beispiel kannst du die Soundbox für den Fernseher, der oben drehbar oben drauf steht, unsichtbar im Board unterbringen. Das gibt einen tollen Klang fürs Heimkino.

 

Man merkt dir die Leidenschaft für Möbel und Einrichtung an. Wolltest du von Vorn­herein etwas in dieser Richtung machen? Oder was war dein Traumberuf als Kind?
Ich habe schon immer gern verkauft, das Kaufmännische lag mir. Vor der Wende gab es dazu nicht so die Möglichkeiten. So hatte ich nach der zehnten Klasse erstmal einen Lehrvertrag als Koch in der Tasche. Privat koche ich noch heute gern. Das zweite Angebot war eine Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann. Das habe ich angenommen, die Kochlehre habe ich gar nicht erst angefangen. Gelernt habe ich bei Tengelmann und bin in die Möbelbranche dann so reingerutscht. Das war aber genau das Richtige für mich. Bei Pfiff Möbel bin ich seit 1999, also von Anfang an dabei.


Als Geschäftsleiter in Brüsewitz bist du von früh bis spät im Dienst. Freizeit hast du bestimmt wenig. Aber wenn, was machst du dann?
Gerade jetzt in den dunklen Monaten, so nennen wir die Zeit von September bis Anfang April, machen wir unseren Hauptumsatz. Mit Freizeit ist da nicht viel. Trotzdem versuchen wir, meine Frau und ich, einmal in der Woche durch Schwerin zu schlendern – spazieren gehen, einen Kaffee trinken, ein bisschen shoppen. Im Sommer habe ich mehr Zeit. Dann sind wir gern mit dem Boot auf den Schweriner Seen unterwegs und genießen die Natur. Ich fahre auch viel Fahrrad und bin mit unserem Hund Dexter draußen.

 

Interview: S. Krieg