21.02.2017

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Mit vielen taktischen Finessen

Patrick Dettmann ist Badminton-Trainer und liebt Bücher
Der Sport mit dem Federball ist die große Leidenschaft des 34-Jährigen. Foto: S. Krieg
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Patrick Dettmann findet, dass Badminton eine sehr kreative Sportart sei. „Unter anderem wegen der vielen taktischen Finessen“, fügt er hinzu. Schon als Kind faszinierte ihn dieser Sport – er entschied sich aber doch erstmal, für Volleyball, wie einige seiner Freunde. Und Turner war er zuvor auch schon. Mit 15 Jahren fand der heute 34-Jährige dann endlich zu seiner Passion, dem filigranen Spiel mit dem Federball.

Das war damals noch in Schwedt, der Stadt, in der er aufgewachsen und zur Schule gegangen ist. Da er unbedingt Buchhändler lernen wollte und es schwierig war, in Heimatnähe eine entsprechende Ausbildungsstelle zu bekommen, zog er um nach Pforzheim, wo die ersehnte Lehre beginnen konnte. „Buchhändler war schon mein Wunschberuf“, sagt Dettmann, „vielleicht sogar mein Traumberuf, aber das klingt jetzt wohl etwas pathetisch.“ Zu viel Pathos passt sicher auch nicht zu dem fröhlichen Büchernarr.
Er schloss also in Baden-Württemberg erfolgreich seine Lehre ab und arbeitete anschließend ein halbes Jahr in einem Pforzheimer Buchladen. Da er dort nicht so richtig glücklich wurde, wechselte er die Arbeitsstelle: Ende 2006 kam er nach Schwerin, wo er anderthalb Jahre in der Thalia-Buchhandlung im Schloss­park-Center tätig war.

Es folgten noch sechs Monate in einem Parchimer Geschäft, bis er eine Idee in die Tat umsetzte, die ihm schon eine Weile durch den Kopf schwirrte: Er machte sich selbstständig mit einem mobilen Literaturhandel. „Ich habe nach dem Vorbild der Tupperpartys Bücherpartys veranstaltet, aber auch Lesungen organisiert und bin zum Welttag des Buches in Schulen gewesen“, sagt er.
So richtig mit Glanz, Gloria und großem Geld setzte sich die ganze Sache leider nicht durch. Deswegen nahm er einen Job bei einem Schweriner Web-Dienstleister an. „Mein mobiler Literaturhandel lief dann so langsam aus“, schmunzelt Dettmann. Jetzt verdient er sein Geld ausschließlich bei dem Online-Unternehmen. Umso mehr Zeit bleibt ihm für den Badminton-Sport.

„Ich habe ja, wie gesagt, erst mit 15 angefangen zu spielen. Das war für die eigene Karriere ein wenig zu spät“, weiß er. „Aber den Gedanken, eventuell mal Trainer zu werden, hatte ich schon früh.“ Bereits in Pforzheim habe er hier und da als Übungsleiter mit ausgeholfen. Aber in seiner jetzigen Heimat startete er als Trainer richtig durch – und zwar beim Opens external link in new windowBadminton Sport Club 95 Schwerin (BSC 95). Inzwischen hat Dettmann bereits die B-Lizenz erworben und betreut mehrere Gruppen: 11- bis 18-jährige Breiten­sportler ebenso wie Grundschüler sowie zwei Schul-Arbeitsgemeinschaften.

Als Sportwart beim BSC 95 organisiert er unter anderem Wettkämpfe für Grundschulkinder und sorgt dafür, dass mit den Anmeldungen der erwachsenen Vereinsmitglieder zu deren Turnieren alles glatt läuft.
Darüber hinaus mischt er seit etwa einem halben Jahr auch im Badminton-Landesverband mit. „Da bin ich Lehrwart“, sagt er. „In erster Linie bedeutet das für mich, Trainer-Lizenzen zu verwalten. Ich habe aber auch C-Trainer fortgebildet.“
Da geht schon eine Menge Freizeit drauf; immerhin hat er eine dreijährige Tochter und wird schon in wenigen Wochen erneut Vater. „Aber ich arbeite gern im Verein und im Verband. Es hilft ja, den Badminton-Sport in unserem Land voranzubringen.“

Dass viele Sport-Interessierte Badminton gern mal mit Tennis vergleichen, ist ihm bewusst. „Aber“, sagt Patrick Dettmann, „Badminton wird mehr dreidimensional gespielt, weil permanent der ganze Raum genutzt wird. Und unser Sport ist viel laufintensiver, als manch einer vermutet.“ S. Krieg