19.07.2024

Kultur

Wie halten sie es mit Reuter?

Ausstellung bei der Stiftung Mecklenburg folgt dem Gedenken an den Schriftsteller
„Ick will jug wat vertellen!“ heißt das Bild von Johann Bahr, das Fritz Reuter in Neubrandenburg am Stammtisch zeigt.
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Der Todestag von Fritz Reuter hat sich am 12. Juli dieses Jahres zum 150. Mal gejährt. Für die Stiftung Mecklenburg ist es ein Anlass, den Schriftsteller und Demokraten in den Mittelpunkt einer Ausstellung zu stellen. Noch bis zum 10. November heißt es im Schleswig-Holstein-Haus in der Puschkinstraße: „Erinnern an Reuter“.

Die Sonderausstellung folgt dem Gedanken, welche Erinnerungsstücke, Devotionalien und künstlerischen Reminiszenzen bis heute durch unterschiedliche Nutzergruppen hervorgebracht wurden.

Reuter wurde 1810 in Stavenhagen geboren. Mit Erzählungen, Romanen und Gedichten brachte es der Mecklenburger zu internationalem Erfolg und etablierte Niederdeutsch wieder als Literatursprache.

Der Autor von „Läuschen und Riemels“, „Ut de Franzosentid“ oder „Ut mine Stromtid“ war mit hohen Auflagen und Honoraren der bestverdienende Schriftsteller seiner Zeit. Nachdem er in seiner Jugend wegen „Hochverrats“ festgenommen wurde und eine siebenjährige Festungshaft absitzen musste, begann er nach seiner Freilassung zu schreiben. „Läuschen und Riemels“ wurden ein erster größerer Erfolg.

1863 zog der Mecklenburger mit seiner Frau Luise nach Thüringen. „Dr. Fritz Reuter – Morgens nicht zu sprechen“ lautete die Inschrift auf einem Porzellanschild, das Reuter an seiner Villa in Eise­nach anbringen ließ. Es sollte verhindern, dass zu viele Verehrer klingelten. Reuter hatte also schon zu Leb-zeiten einen regelrechten Fanclub und daher wundert es nicht, dass neben der Begeisterung einer breiten Leserschaft im In- und Ausland bis in die heutige Zeit Bühnenwerke und Spielfilme aufgeführt werden.

Dieser Verbindung geht die Ausstellung nach. Zudem kommen Menschen zur Sprache, die im Zuge der Vorbereitung gefragt wurden: „Wie halten Sie es mit Reuter?“

Geöffnet ist die Präsentation dienstags bis sonntags von 11 bis 18 Uhr.