Stadt

Der Kinderschutzbund in Schwerin fei- ert im September sein 30-jähriges Be- stehen. Auf welche Weise unterstützt er Kinder in der Stadt?
Auf vielfältige Weise – zum Beispiel mit dem Kinderhaus „Blauer Elefant“ in Neu- Zippendorf. Dort gibt es einen offenen Treff, in dem Kinder zwischen 6 und 13 eine warme Mahlzeit bekommen, spielen können, Hilfe bei den Hausaufgaben erhal- ten. Knapp 30 Kinder nutzen das Angebot regelmäßig und können auch bei der Ge- staltung zum Beispiel der Ferienangebote mitreden – Partizipation ist uns wichtig. Dazu kommt das Kinder- und Jugendtele- fon, ein deutschlandweites Netzwerk mit der Nummer 116111. Schlechte Zensuren, Stress mit Freunden, Mobbing, es gibt viele Gründe dafür, dass Kinder diese Nummer wählen. Die psychosoziale Prozessbeglei- tung für Kinder, die Opfer einer Straftat geworden sind, und das Präventionsprojekt „Mein Körper gehört mir“ für Kindergar- tenkinder sind weitere Angebote.

Welches Projekt liegt Ihnen besonders am Herzen?
Es gibt so viele Projekte und das Tolle ist, dass sich immer wieder neue entwickeln. Mich beeindrucken unsere vielen Helfer, engagierte Frauen und Männer. Ich glaube, es liegt mir besonders am Herzen, dass hier jeder die eigenen Stärken einbringen kann. Entstan- den ist daraus zum Beispiel die Hausaufgabenhilfe in der Astrid-Lindgren-Schule. Als in der Coronazeit der Kindertreff nicht öffnen durfte, haben die Betreuer dieses Projekt mit Unterstützung der Schule dorthin verlegt. Für viele Kinder bedeutet das eine großartige Hilfe, denn dass sie in den ersten Klassen wichtige Grundlagen lernen, ist eine Vorausset- zung für den Erfolg des ganzen weiteren Bildungswegs.

Was erwartet Kinder beim Jubiläum am 9. September?
Ein großes Kinderfest im Haus der Begegnung! Mit Disko und Karussell, Basteln und Schminken, Seifenblasen, Eis und Zuckerwatte, Kuchen und Bratwurst. Die Karneva- listen kommen und Sportvereine wie die Boxer, die auch Vorführungen planen. Alle sind „Zum Kinderfest
am 9. September sind alle eingeladen.“ eingeladen – zwischen 14 und 18 Uhr ins Haus der Begegnung in der Perle- berger Straße. Es gibt auch Führungen durchs Kinderhaus.

Wie können Menschen, die helfen wollen, helfen?
Helfer sind immer willkommen, wir brauchen sie in der Hausaufgabenbetreuung, bei der Nummer gegen Kummer... Natürlich freuen wir uns auch, wenn jemand aus seinem Interessenbereich heraus etwas anbietet, sei es Gärtnern oder Stricken oder Schach. Und auch Spenden sind jederzeit willkommen. 

Was sind die Gründe für Ihr persönliches Engagement?
In Schwerin ist der Anteil der von Armut bedrohten Kinder besonders groß. Ich möchte, dass Kinder gleiche Chancen haben. Es ist eine sinnstiftende Tätigkeit, der Kinderschutz- bund Schwelm wirbt sogar mit dem Slogan: Wir schreiben Biografien um. Ich würde sagen, dass wir Kindern etwas geben, was sie sonst nicht erlebt hätten. Dazu tragen viele ehrenamtliche Helfer und natürlich diejenigen bei, die hauptamtlich unsere vielen Pro- jekte betreuen. Ohne sie alle ist das nicht zu machen. 

Interview: Katja Haescher