Leute
Wollte immer schon Fotografin werden
Sie sind schon lange leidenschaftliche Fotografin, Mitglied im Vorstand des Vereins MV-Foto und haben inzwischen Ihr Hobby auch zum Beruf gemacht. Wäre es übertrieben zu sagen, Sie leben für die Fotografie?
Nein, definitiv nicht! Ich wollte immer schon Fotografin werden und bin es dann 2010 auch geworden. Manchmal braucht es eben Zeit und auch Umwege. Zu spät für die Erfüllung von Träumen ist es jedoch nie.
Was war Ihr bisher spannendstes Erlebnis als Fotografin? Und wen oder was würden Sie gern mal fotografieren, hatten aber noch nicht die Gelegenheit dazu?
Das waren zum Beispiel Brautpaarbilder im Ludwigsluster Schlossgarten, wo zusätzlich zum Brautpaar und dessen Tochter auch noch vier Belgische Schäferhunde mit dabei waren. Eine große Herausforderung für mich. Trotz des Nieselregens hatten wir riesigen Spaß. Letztlich ist das Fotografieren von Menschen sowieso das Spannendste überhaupt für mich.
Was oder wen würde ich gerne mal fotografieren? Das ist eine schwere Frage, die ich mir so auch noch nicht gestellt habe. Ich fotografiere ja das, worauf ich Lust habe, und schiebe nur wenig auf. Spontan fällt mir die Sahara ein. Ich war noch nie in der Wüste und möchte gerne mal hin. Sand, Sonne, Himmel, Sterne, Formen, Strukturen … das stelle ich mir wunderschön vor.
Vor allem mit der Digitalisierung hat sich die Technik der Kameras, aber auch die zur Nachbearbeitung der Bilder rasant weiterentwickelt. Nutzen Sie die neuen Möglichkeiten gern, oder sind Sie eher skeptische Traditionalistin?
Ich habe die Fotografie ja analog gelernt, mit Filmentwicklung, Dunkelkammer, Chemie und allem Drumherum. Als eher ungeduldiger Mensch finde ich die Entwicklung der digitalen Fotografie großartig und nutze sie sehr gern. Es hat sich an der Art der Fotografie für mich nichts geändert, lediglich das Werkzeug ist moderner geworden. Nach wie vor wichtig finde ich das gedruckte Bild, erst dann ist eine Fotografie fertig für mich.
Sie leben vegan. Wann und warum haben Sie den Entschluss gefasst, komplett auf tierische Produkte zu verzichten?
Die Entscheidung traf ich am 20. Februar 2013. Das Datum hat sich mir eingeprägt. An diesem Tag kaufte ich ein veganes Kochbuch und offerierte meiner Familie, dass ich das jetzt machen müsse. Wenigstens versuchen. Auslöser dafür war, dass ich mich mit Erschrecken dabei erwischte, wie ich gedankenlos ein paar Tage vorher im Discounter billiges Fleisch kaufte, wohl wissend, wo es herkam und warum es so preiswert war. Ich habe mir dann einige Videos zum Thema Massentierhaltung und Tierrechte angesehen und mein Entschluss stand fest: Für meinen Konsum und meine Unterhaltung soll kein Tier mehr leiden. Das war für mich eine der besten Entscheidungen in meinem Leben. Und ist auch – wie angenommen – kein Verzicht, sondern eine Bereicherung, sowohl kulinarisch als auch menschlich.
Interview: Stefan Krieg