19.02.2021

Leute

Wollte immer mein eigener Herr sein

Interview mit Jana Büttner in der Reihe "Köpfe aus Schwerin"
Jana Büttner, 48 Jahre Inhaberin REWE-Markt, Marienplatz-Galerie
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Wie lange führen Sie schon den REWE-Markt in der Marienplatz-Galerie, und wie sind Sie dazu gekommen?
Im Mai werden es zehn Jahre, ich bin also schon seit Eröffnung der Marienplatz-Galerie dabei. Zuvor habe ich 15 Jahre lang als Marktmanagerin des REWE-Marktes am Obotritenring gearbeitet – bis mir REWE die Übernahme des Marktes in der Galerie angeboten hat. Mein Ziel war es immer, mein eigener Herr zu sein, also habe ich die Chance genutzt.

Aber Sie haben auch viel Verantwortung.
Richtig. Auch das reizt mich. Dabei ist es mir jedoch sehr wichtig, ein Team um mich zu haben, das mich unterstützt, derzeit insgesamt 21 Leute. Ich bin froh, dass ich auch während der beiden Lockdowns alle Arbeitsplätze erhalten konnte.

Wollten Sie schon immer in den Einzelhandel? Was war als Kind Ihr Traumberuf?
Als Kind dachte ich vor allem daran, später viel Geld zu verdienen, um verreisen zu können. In welchem Beruf, war mir erstmal egal. Als es konkreter wurde, habe ich mich zunehmend für das Handwerkliche interessiert und mich dann für die Floristik entschieden; in den Einzelhandel zog es mich gar nicht. Floristin, kann man sagen, ist mittlerweile so etwas wie ein Traumberuf für mich. Ich liebe es, mit Blumen oder generell mit Pflanzen zu gestalten. Leider konnte ich diese Arbeit nach wenigen Jahren aus gesundheitlichen Gründen nicht fortführen. So bin ich dann doch im Einzelhandel gelandet. Erste Station war ein Penny-Markt in Hamburg.

Wie hat sich die Branche in den vergangenen Jahren verändert?
Ganz klar: Der Einzelhandel wird immer digitaler. Zunehmend bieten auch Supermärkte ihre Waren online an. Die Kunden können die Produkte im Internet bestellen und sie sich dann im Markt abholen. Vor allem in größeren Städten werden die Artikel sogar nach Hause geliefert.

Schwerin ist nicht so groß, hat aber trotzdem einiges zu bieten. Was mögen Sie an unserer Stadt? Und was müsste aus Ihrer Sicht noch besser werden?
Es hat sich in Schwerin über die Jahre eine Menge zum Positiven gewandelt. Es wurde viel Geld in die Hand genommen, um zu sanieren, zu modernisieren, einfach das Stadtbild zu verschönern. Und Schwerin ist im Vergleich zu anderen Städten sehr sauber. Was ich gutfand, ist die Bewachung des Marienplatzes, die leider inzwischen wieder aufgegeben wurde. Man fühlte sich durch die Polizeipräsenz gerade spät abends viele sicherer. Ich finde auch, dass der Nahverkehr gerade für Pendler attraktiver, sprich günstiger, werden könnte.

Wie verbringen Sie eigentlich Ihre Freizeit?
Auch wenn es komisch klingt: Einen wesentlichen Teil meiner Arbeit sehe ich gleichzeitig als Freizeitbeschäftigung. Ich habe einfach große Freude daran, den Markt zu führen. Ansons­ten verreisen mein Mann und ich sehr viel. Und die Blumen haben es mir nach wie vor angetan. Ich brauche es rund ums Haus immer schick und wirbele sehr viel im Garten. Im Sommer haben wir draußen bis zu 500 Pflanzen.Interview: S. Krieg