17.05.2019

Leute PR-Anzeige

Ich mag diese „Stadt der kurzen Wege“

Interview mit Jens Matschenz in der Reihe "Köpfe aus Schwerin"
Jens Matschenz, 58 Jahre Geschäftsführer Wirtschaft und Arbeit Vereinigung der Unternehmensverbände (VU) für Mecklenburg-Vorpommern
like-imagelike-image
share email
dislike-imagedislike-image

Sehr geehrter Herr Matschenz, was sind Ihre Hauptaufgaben als Geschäftsführer Wirtschaft und Arbeit bei der VU?
Die VU ist die Dachorganisation von 46 Arbeitgeber-, Wirtschafts-, Fach- und Regionalverbänden. Wir sind mit dem DGB Nord einer der beiden Sozialpartner auf Landesebene. Meine Aufgaben sind durch fünf Begriffe beschrieben: Informieren, Bewerten, Beraten, Fordern und Initiieren. Ich schaue mir dabei regelmäßig an, wie die Fachkräfte- und Wirtschaftssituation aussieht und was wir daraus ableiten müssen. Ein Beispiel ist die Initiierung des „Zukunftsbündnisses MV“ Anfang 2018, das sich im März 2019 zum ersten Mal traf. Dabei wurden viele Maßnahmen zur Verbesserung der Fachkräftesituation vereinbart, die Aufgaben sowohl für die Landesregierung als auch für die Gewerkschaften, die Wirtschaft und die Bundesagentur für Arbeit enthalten.

Wie sah Ihre berufliche Entwicklung bis dahin aus?
Mittlerweile bin ich über 20 Jahre für und in der VU tätig, erst als Projektleiter beim Bildungswerk der Wirtschaft, später als Berater, Referent und Pressesprecher, schließlich als Geschäftsführer. Gelernt habe ich mal den Beruf eines Feinmechanikers, war Berufssoldat und habe als Betriebswirt ein postgraduales Masterstudium als Unternehmensberater absolviert.

Die VU ist Mitglied der Initiative „WIR. Erfolg braucht Vielfalt“. Inwieweit tragen die Arbeitgeber unseres Landes auf diesem Weg dazu bei, die Demokratie in Mecklenburg-Vorpommern zu fördern?
Wir sind nicht nur Mitglied, sondern auch Mitbegründer der WIR-Initiative, gemeinsam mit der leider viel zu früh verstorbenen Landtagspräsidentin Sylvia Bretschneider, dem DGB und den Kirchen. Demokratie und alle damit verbundenen Werte, Strukturen und Haltungen sind auch für die Wirtschaft wichtig. Unsere Verbände und Unternehmen unterstützen viele Veranstaltungen und Projekte der WIR-Initiative. Gemeinsam mit dem DGB haben wir auch die Demokratie-Aktie entwickelt und viele Firmen leisten mit symbolischen Aktien finanzielle Unterstützung. Auch der Vielfaltspreis beim Schweriner Filmkunstfest wird häufig von Mitgliedsverbänden gesponsert.

Was mögen Sie an Schwerin besonders, und was muss aus Ihrer Sicht auf jeden Fall besser werden?
Als gebürtiger Berliner mag ich die Fußläufigkeit dieser „Stadt der kurzen Wege“, ihre Natur- und Menschennähe. Traurig ist der Zustand ganzer Dreesch-Abschnitte. Dort sind Investitionen der Wohnungsgesellschaften notwendiger als teure Neubauviertel an den Seen.

Wie verbringen Sie eigentlich Ihre Freizeit?
Ich bin nicht so der ausgeprägte Hobbytyp. Dazu sind meine Interessen zu vielfältig. Aber ein Buch vor der Nase, Musik auf den Ohren, sporadische Renovierattacken im hundertjährigen Haus, Besuche bei Freunden auf dem Lande oder bei der Familie in Berlin, Hamburg oder Leipzig füllen meine Freizeit ganz gut aus. Interview: S. Krieg