Leute
Es ist eben alles im ständigen Wandel
Wie lange sind Sie schon beim Deutschen Roten Kreuz tätig, und wie sind Sie zum DRK gekommen?
Mitglied beim DRK bin ich bereits seit 1976. Ich wurde während meiner Ausbildung bei der Medizinischen Fachschule in Schwerin für das Rote Kreuz geworben.
Welchen Beruf haben Sie dort erlernt?
Krippenerzieherin. Anfang der 90er Jahre habe ich dann auch noch meinen Gesamterzieher gemacht; der Abschluss war nach der Wende Bedingung, um in allen Bereichen der Kita arbeiten zu dürfen. Von 1979 bis 1995 habe ich als Erzieherin gearbeitet. Parallel bin ich von Anfang an ehrenamtlich für das DRK tätig gewesen und habe die Arbeit des DRK bei den Erzieherinnen in den Kitas bekannt gemacht.
Und 1995 wechselten Sie auch beruflich zum DRK?
Nein, nicht unmittelbar. Mitte der 90er Jahre gab es einen Umbruch in der Kita-Landschaft, verbunden auch mit einem Personalabbau. Ich bin allerdings freiwillig gegangen und habe dann erstmal anderthalb Jahre bei der Wahlbehörde der Stadt gearbeitet. In dieser Zeit habe ich schon überlegt: Was kann ich machen, wo kann ich landen? Ich habe mich letztlich entschlossen, mein Hobby zum Beruf zu machen und hauptamtlich beim DRK anzufangen, zunächst auf dem Sektor Kinder-, Jugend- und Vereinsarbeit. Unabhängig davon war ich bereits seit 1991 ehrenamtlich im Vorstand tätig.
In diesem Monat findet in Schwerin die bereits 13. Ehrenamtmesse statt, die wie immer vom DRK organisiert wird. Waren Sie selbst von Anfang an dabei? Und wie kam es überhaupt zu der Messe?
Ja, gleich bei der ersten Messe habe ich mitgewirkt. Die Initiative dazu ging jedoch nicht von uns aus, sondern von der Landesliga der Wohlfahrts- und Sozialarbeit, die sich wiederum an den DRK-Landesverband wandte. In anderen Bundesländern gibt es die Messen schon länger, so kam der eigentliche Anstoß aus Schleswig-Holstein. In Mecklenburg-Vorpommern veranstalten wir die Ehrenamtmesse im Auftrag des Sozialministeriums MV, das die Messe auch fördert.
Warum finden Ehrenamtmessen statt? Was macht diese so wichtig?
Die Messe bildet inzwischen eine traditionelle Plattform, auf der das Ehrenamt einen Tag für sich hat. Die Ehrenamtlichen können zeigen, was sie anbieten, und kommen mit den Bürgern ins Gespräch; so erhalten die Standbetreuer auch gleich Feedback, ob das gut ist, was sie machen. Ein Stück weit kommt dabei auch der Stolz darauf rüber, etwas Wertvolles für die Gemeinschaft zu leisten. Letztlich muss es aber selbst nach 13 Jahren in erster Linie noch eine Informationsmesse bleiben. Es kommen ja immer wieder andere Leute, darunter auch Jugendliche, die sich neu orientieren. Es ist eben alles im ständigen Wandel.
Sie haben Ihr Hobby zum Beruf gemacht. Heißt das, Sie haben keine Hobbys mehr?
Es bleibt einfach nicht mehr so viel Zeit für andere Dinge übrig. Es fällt mir generell schwer, eine klare Grenze zu ziehen zwischen Arbeit und Freizeit, da ich ja weiterhin auch ehrenamtlich für das DRK aktiv bin. Aber ich reise immer noch gern. Seit 2010 fahre ich jedes Jahr einmal nach Polen nach Masuren. Interview: S. Krieg