13.04.2023

Leute

Das Schönste ist die Gemeinschaft

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Am 22. April um 15 Uhr singt der Polizeichor in der Aula des Fridericianums das Frühlingskon- zert. Worauf dürfen sich die Zuhörer freuen – und was ist Ihr liebstes Frühlingslied?
Es ist nicht nur ein Frühlingskonzert, sondern auch ein Jubiläumskonzert: In diesem Jahr wird unser Chor 55 Jahre alt. Deshalb stehen neben Frühlingsliedern auch besonders beliebte Stücke der zurückliegenden Jahre im Programm wie zum Beispiel „An der schö- nen blauen Donau“. Was mein liebstes Frühlingslied ist... Ich denke, „Leise zieht durch mein Gemüt“ von Mendelssohn Bartholdy. Das ist so ein schönes Lied, man merkt gar nicht, wie alt es schon ist.

Was ist das Schönste an Ihrem Hobby und wie sind Sie selbst zum Polizeichor gekommen?
Als der Chor gegründet wurde, kamen die meisten Mitglieder von der Polizei und der Feuerwehr. Des- halb waren es zumeist Männer und die brachten zum Singen ihre Frauen mit – so auch mein Vater. Als ich mit dem Studium fertig war und zurück nach Schwerin kam, hat er mich ebenfalls für den Chor geworben. Seit 1971 bin ich schon dabei und es macht mir immer noch viel Spaß. Das Singen erhält jung und das Allerschönste daran ist die Gemeinschaft. Wir lachen viel bei den Proben, verbringen gemeinsame Zeit. Ein- mal im Jahr fahren alle Chormitglieder zu einem Probenwochenende nach Warnemünde, wir waren aber auch schon bei einem Chortreffen auf Mallorca und durften in der Kathe- drale von Palma einen Gottesdienst begleiten. Im kommenden Jahr wollen wir dann nach Würzburg... Schön sind natürlich auch unsere Auftritte hier in Schwerin, neben unserem Jubiläumskonzert freuen wir uns schon jetzt auf die „Nacht der Chöre“, die am 16. Juni im Dom stattfindet.

Welche Stücke kommen beim Publikum am besten an und wie wählen Sie aus?
Unsere künstlerische Leiterin wählt Stücke aus und schlägt sie uns vor, denn natürlich hat der Chor ein Mitspracherecht. Manchmal bringt sie etwas mit und wir denken: „Das schaffen wir nie.“ Aber wenn es dann Fortschritte gibt und wir die Schwierigkeiten meis- tern, macht das natürlich stolz. Unsere Zuhörer freuen sich in erster Linie über Bekanntes: Für einen Dezemberauftritt im Seniorenheim haben wir die alten Weihnachtslieder he- rausgesucht und es war schön zu sehen, wie ergriffen das Publikum war. Was auch immer wieder gut ankommt, sind Lieder im Marschrhythmus.

Wie lässt sich die Stimme am besten trainieren? Wie viel und wo singen Sie zu Hause? 
Eine Probe in der Woche reicht natürlich für die Vorbereitung auf ein Konzert nicht aus, deshalb übe ich auch zu Hause. Meist bereite ich dann eine Aufnahme des Liedes vor und singe mit. Als meine Enkeltochter noch ganz klein war, habe ich den „Frühlingsgruß“ von Robert Schumann geübt, mit der Kleinen auf dem Arm, und sie war dabei immer ganz ruhig. Wichtig ist auch, dass wir uns vor jeder Probe und jedem Auftritt vernünftig ein- singen.

Was muss man mitbringen, wenn man im Polizeichor einsteigen will?
Lust auf die Gemeinschaft und Lust am Singen natürlich. Bis auf einige Musiklehrer sind wir alle Laien, die Altersspanne unserer Mitglieder reicht von 30 bis 90 und sie kommen aus allen Berufsgruppen. Die Proben finden im Innenministerium statt, wer mag, kann einfach mal zum Zuhören kommen und die Atmosphäre testen. Unter der Nummer 0385- 2181634 ist die Anmeldung für eine solche Schnupperstunde möglich.