Leute
Auf einem Brett den Berg hinunter
Wie sind Sie als Mecklenburger Junge zum Snowboard gekommen?
Als ich zwölf Jahre alt war, habe ich mit Skateboarden angefangen. Ich bin also sehr verwurzelt mit einem Brett unter mir. Im Urlaub mit meiner Mutter im Erzgebirge habe ich mir dann das Snowboardfahren beigebracht. Im Nachhinein betrachtet, wäre es natürlich besser gewesen, Unterricht zu nehmen: Das hätte mir bestimmt einige Schmerzen erspart.
Wie läuft Snowboard-Unterricht ab?
Für absolute Anfänger erkläre ich natürlich zuerst das Brett. Wo ist oben, wo ist unten, wie wirken die Kräfte. Rein physikalisch will der Körper den Berg herunter, dieser Bewegung muss ich mit meinem Gewicht folgen. Zuerst geht es einmal darum, bremsen zu lernen. Im Gegensatz zum Ski stehe ich beim Snowboard fest in einer Position, es sind also andere Bewegungsabläufe erforderlich.
Was ist die richtige Vorbereitung auf einen Urlaub im Schnee – sei es nun mit Ski oder Snowboard?
Wichtig ist eine gewisse Grundfitness. Die kann ich mir durchs Laufen oder im Fitnessstudio holen. Egal, ob ich Ski oder Snowboard fahren möchte, sollte ich natürlich mit den Bewegungen vertraut sein. Nicht nur vom YouTube-Video, das ich mir auf der Couch angeschaut habe, sondern aus der Praxis. Dehnübungen sind von Bedeutung und gerade fürs Snowboard auch Kniebeugen, das hängt mit dem Körperschwerpunkt über dem Brett zusammen. Natürlich ist es bei dieser Sportart ungeheuer hilfreich, wenn jemand schon mal auf einem Brett gestanden hat – sei es nun Wakeboard, Skateboard oder Surfbrett.
Wann ist das optimale Alter, um beim Snowboard einzusteigen und können Erwachsene es überhaupt noch lernen?
Jeder kann es schaffen. Die meisten wollen natürlich lieber Ski fahren und es ist auch etwas einfacher, Skifahren zu lernen. Zehn Jahre sind ein optimales Alter, um mit dem Snowboard anzufangen, zumindest im Gruppenunterricht. Um früher, vielleicht schon mit acht Jahren, zu starten, empfehle ich Einzelunterricht.
Was ist der Vorteil, Snowboarden in der Skihalle zu lernen?
Die Skihalle liegt unmittelbar vor der Haustür. Ich muss nicht nach Österreich fahren, um dann vielleicht festzustellen: Oh, das ist nichts für mich. Es gibt gleichbleibende Bedingungen, ich kann jeden Tag fahren und habe keine Einschränkungen durch Wind und fehlenden Schnee. Außerdem sind hier viele Anfänger unterwegs, so dass sich niemand komisch vorkommt, wenn es noch nicht so gut klappt. Darüber hinaus ist die Skihalle auch ein guter Ort, um für den Urlaub im Skigebiet fit zu sein. Dann ist auch das Verletzungsrisiko viel niedriger, als wenn ich nur einmal im Jahr für eine Urlaubswoche aufs Snowboard steige.
Interview: Katja Haescher