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Mutter Naturs Füllhorn
In Schwerin gibt es 75 Kleingartenvereine mit ca. 7.490 Kleingärten. Bewirtschaftet werden 322 Hektar, davon sind 265 Hektar städtische Fläche. Die Kleingärten auf städtischer Fläche sind in 67 Vereine organisiert. Der Rest sind Vereine auf privaten Grundstücken wie Kirche, Bahn, Handwerkskammer u.a.
„Der September, der September!” Das war die von vielen Kindern aus voller Kehle gerufene Antwort auf die Frage des gerade zur Schulvisitation weilenden Superintendenten, welcher Monat denn der schönste wäre. Der Grund wurde dem verblüfften Stadtmenschen in Ehm Welks Meisterwerk „Die Heiden von Kummerow” prompt mitgeliefert: In diesem Monat werden gleich zwei Erntefeste im kleinen Dörfchen gefeiert. Es gab also ordentlich was zu futtern!
Damals wie heute: Wenn Mutter Natur ihr Füllhorn ausschüttet, ist die Geschäftigkeit nicht nur bei den Bauern sondern auch bei den Kleingärtnern groß. Besonders Äpfel und Birnen werden jetzt geerntet und für den Winter eingelagert oder zur Mosterei gebracht. Allein in der Landeshauptstadt wird auf einer Fläche von 322 Hektar auf 7.490 Parzellen kleingärtnerisch gewirtschaftet. In 75 Gartenvereinen wird noch bis Ende Oktober der Lohn für die viele Arbeit des Jahres eingefahren.
Begleitet wird die Ernte von einem bunten Blumen-Feuerwerk: Rosen in allen Sorten und Farben sind die eindeutigen Favoriten in Gärten und Vorgärten. Doch auch Chrysanthemen, die ihren Namen (übersetzt: Goldblume) vom berühmten Naturwissenschaftler Carl von Linné erhielt, Gladiolen, Herbstanemonen und -astern flankieren Beete und Zäune. In diesen Wochen ist auch die Zeit zum Planen für das kommende Jahr. So ist die Aussaat von Feldsalat und Spinat noch möglich: Auf freigewordenen Gemüsebeeten können auch noch Gründüngungspflanzen angesät werden. Dies hat mehrere Vorteile: Die Gründüngung lockert den Boden, führt dem Boden organische Substanz zu, bewahrt den verbliebenen Stickstoff vor Auswaschung, schützt vor Erosion und beschattet den Boden.
Mit dem Umgraben der Beete sollte übrigens noch bis in den Spätherbst gewartet werden. Zu frühes Umgraben fördert den Schneckenbefall im nächsten Jahr. In den entstandenen Hohlräumen finden Schnecken ideale Bedingungen zur Eiablage und zur Überwinterung. Bei leichten und sandigen Böden ist das jährliche Umgraben nicht unbedingt erforderlich. Der Herbst, so die Fachleute, ist die richtige Jahreszeit, eine Bodenprobe zu entnehmen. Eine Analyse der Erdproben gibt Aufschluss über die Nährstoffzusammensetzung im Boden. Die Düngergaben lassen sich somit im nächsten Gartenjahr optimal auf die Pflanzen abstimmen. Auch auf den Balkons und Hinterhöfen der Stadt gibt es jetzt einiges zu tun. Die beliebten Kübelpflanzen wie Engelstrompete, Citrus, Kamelie, Flammenbusch, Enzianbaum, Korallenstrauch und andere kälteempfindliche Sorten sollten rechtzeitig geschützt und ins Winterquartier gebracht werden.