11.12.2012

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im Advent ist Zeit zu teilen

Die Schweriner unicef-Gruppe engagiert sich für die Kinder dieser Welt
Wiltrud Atzl gehört seit 1997 der unicef-Gruppe in Schwerin an.
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Der Platz am Eingang des Schloss-park-Centers gleich neben der Rolltreppe ist ihr angestammter Platz. Jedes Jahr zu Weihnachten bietet hier die unicef-Arbeitsgruppe Schwerin verschiedenste Grußkarten und Kalender an. Nicht nur die acht Ehrenamtlichen der Gruppe, sondern weitere 30 Helfer teilen sich über 20 Tage hinweg für den Verkauf ein. Wiltrud Atzl freut sich über das Engagement derjenigen, die schon seit Jahren immer wieder dabei sind. Und noch mehr über den Zuspruch der Käufer. Denn von jedem Euro, der in der Adventszeit eingenommen wird, fließen 75 Cent direkt in Hilfsprojekte vor Ort. „Zeit zu teilen, weil Babys unsere Hilfe brauchen – unter diesem Motto läuft die diesjährige Weihnachtsaktion“, informiert die Schwerinerin, die zusammen mit Barbara Seiler die Gruppe leitet. Ziel sei es, in Afghanistan, Burundi, Sierra Leone, Südsudan und der Zentralafrikanischen Republik – alles Länder mit hoher Neugeborensterblichkeit – 150.000 Babys und ihren Müttern einen gesunden Start ins Leben zu ermöglichen. Nur 26 Euro beispielsweise kostet die Schulung einer Gesundheitshelferin in Afghanistan, nur 48 Euro die Impfung zweier Kinder in der Zentralafrikanischen Republik gegen gefährliche Kinderkrankheiten.

Sicher, auch in Deutschland hätten Kinder Probleme und nicht immer die Unterstützung, die sie bräuchten, räumt Wiltrud Atzl ein. Dennoch ist sie überzeugt: Möglichkeiten, zu teilen und zu geben, haben wir Deutschen immer! Sehr bewusst hat sich die gelernte Bibliothekarin 1997 deshalb für das Ehrenamt bei unicef – dem Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen – entschieden. Das Ziel der 8.000 Ehrenamtlichen im deutschen Länderkomitee und in über 130 Arbeitsgruppen hat sie überzeugt: Statt Abhängigkeiten zu schaffen, setze man auf Nachhaltigkeit. Vor Ort wird Hilfe zur Selbsthilfe gegeben. „Das Elend der Kinder auf der Welt ist groß. Unsere Hilfe ist nur ein Tropfen auf den heißen Stein“, räumt die 66-Jährige ein. Doch statt nur zu jammern, liegt ihr viel am Aktivsein. Sie hält es mit Peter Ustinov, der einmal meinte, aus vielen Tropfen würde vielleicht ein Meer.
Einmal im Monat trifft sich die Schweriner unicef-Arbeitsgruppe in der Arsenalstraße 11, wo sie ein kleines Büro betreibt. Dann wird die getane Arbeit ausgewertet, werden neue Vorhaben abgesprochen, werden die Kontakte zu den Ehrenamtlichen in Wismar oder zu der Schul-Gruppe am Gymnasium Fridericianum geknüpft. Denn das Ehrenamt der seit 21 Jahren vernetzten Gruppenmitglieder reicht weit über den Verkauf von Grußkarten hinaus. So werden auch Projekttage unterstützt oder Ausstellungen gestaltet und vermittelt. Alljährlicher Höhepunkt ist anlässlich des Weltkindertages der unicef-Lauf um den Pfaffenteich, bei dem Sport und das Sammeln von Spenden miteinander verknüpft werden. Auch wenn die Veranstaltung wie in diesem Jahr sehr verregnet war, freut sich Wiltrud Atzl über das Engage-ment zahlreicher Sponsoren und Politiker, durch deren Mithilfe die Veranstaltung überhaupt erst möglich wird. „Im ersten Jahr hatten wir etwas über 80 Teilnehmer. In diesem Jahr waren es 440. Da ist eine ganz andere Logistik notwendig“, blickt die Ehrenamtliche zurück. Auf das Erreichte ist die kleine Gruppe zu Recht stolz. 10.000 Euro kamen allein mit dem unicef-Lauf zusammen, 13.000 Euro im letzten Jahr durch den Kartenverkauf.
Und der Zuspruch ist Ansporn für neue Vorhaben. „Ein Schwerpunktthema derzeitiger unicef-Aktionen ist das Wasser“, informiert Wiltrud Atzl. 3.000 Kinder sterben jeden Tag an Durchfallerkrankungen, die durch schmutziges Wasser und mangelnde Hygiene ausgelöst werden. Auch die Schweriner wollen sich für das Thema engagieren. So bereiten sie für März eine gemeinsame Aktion mit den Stadtwerken vor. „Wir werden ein buntes Programm für die Jüngsten vorbereiten und so auf ein Kinderrecht aufmerksam machen, das bedauerlicherweise noch nicht jedem Kind auf der Erde gewährt wird“, kündigt Wiltrud Atzl an. 
Nein, die Stunden für das Ehrenamt habe sie bisher nicht gezählt, sagt sie zum Abschluss unseres Gesprächs. „Kleiner Finger, ganze Hand“, kommentiert sie mit einem Lächeln. „Es ist ja nicht so, dass ich nur Anderen etwas Gutes tue“, fügt sie dann hinzu. „Das Ehrenamt macht ja auch Vergnügen. Man hat Verantwortung, bleibt im Leben und lebendig“, ergänzt die Seniorin. Gibt es noch ein zweites Ehrenamt? „Oh ja“, entgegnet die Lankowerin, „in der Paulskirche bin ich im Helferkreis“.

PS: Wer zur Schweriner unicef-Gruppe Kontakt aufnehmen will, kann diese Dienstag Nachmittag von 16 bis 18 Uhr in der Arsenalstraße 11 aufsuchen,
unter Telefon (0385) 7589035 anrufen oder unter
www.schwerin.unicef.de kontaktieren.