13.10.2023

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Hilfe, die Leben retten kann

Aktionstag des DRK in der „Woche der Wiederbelebung“ sollte Angst vorm Helfen nehmen
Schulsanitäter aus dem Fridericianum demonstrierten die Herzdruckmassage beim Aktionstag in der Marienplatz-Galerie.
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Drücken statt Gaffen: Das stand als Überschrift über dem Aktionstag, mit dem das DRK in Mecklenburg-Vorpommern für die Herzdruckmassage im Notfall warb. Um möglichst viele Menschen zu erreichen, hatten die Helfer die Marienplatz-Galerie als Veranstaltungsort gewählt.

Das Thema ist wichtig: Etwa die Hälfte der Todesfälle, die durch Herz-Kreislauf-Krankheiten bedingt sind, lässt sich auf den plötzlichen Herztod zurückführen. Bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand kann eine sofortige Herzdruckmassage Leben retten. Denn wenn die Minuten bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes ohne Hilfe verstreichen, ist es dafür zu spät.

Schulsanitäter des Fridericianums zeigten, worauf es bei der Herzdruckmassage ankommt: Zuerst ist zu prüfen, ob ein Mensch bewusstlos ist und ob er atmet. Sind keine Atemgeräusche und kein Luftzug spürbar, muss unter der 112 der Notruf abgesetzt und sofort mit der Wiederbelebung begonnen werden. Der Brustkorb sollte dafür etwa fünf Zentimeter tief eingedrückt werden und das 100-mal in der Minute – mit übereinander gelegten Händen und gestreckten Armen. „Man kann dabei nichts falsch machen“, betont  der Landesarzt des DRK, Dr. Bernd Müllejans. „Der einzige Fehler, den es gibt, ist nichts zu machen.“ Müllejans verwies auf Erfahrungen aus Dänemark: Dort sei das Reanimationstraining seit 15 Jahren in den regulären Schulunterricht eingebunden – mit dem Ergebnis, dass sich die Reanimationsbereitschaft von 20 auf 45 Prozent mehr als verdoppelt habe.

Dass junge Leute sich bereitwillig des Themas annehmen, zeigen Arbeitsgemeinschaften von Schulsanitätern. „Es ist toll zu wissen, wie man anderen Menschen helfen kann“, sagt der 14-jährige Vincent  Spelling. Dem Neuntklässler macht sein Engagement bei den Schulsanitätern viel Spaß. Einmal in der Woche trifft sich die Gruppe, die beim Schulsanitätswettkampf in diesem Jahr den ersten Platz belegte.

Und auch für Erwachsene ist es wichtig, sich regelmäßig mit den Maßnahmen der Ersten Hilfe vertraut zu machen. Karin Hoffmann vom DRK-Kreisverband Schwerin empfiehlt, dies alle zwei Jahre zu tun. Bei den meisten Menschen ist der DRK-Schein allerdings genauso alt wie die Fahrerlaubnis. Und eine Sache kommt noch dazu: Notfälle entstehen nicht nur im Straßenverkehr.