22.01.2021

Kultur

„Zeit der Stille“ im Staatlichen Museum

Ausstellung bis 28. Februar – derzeit virtuell
Eines der gezeigten Bilder: Fritz Paulsen, „Schneeballwerfende Schulkinder mit Schornsteinfeger“, 1867
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Noch bis zum 28. Februar zeigt das Staatliche Museum Schwerin die neue Kabinettsausstellung „Zeit der Stille“ – wegen der Anti-Corona-Maßnahmen jedoch derzeit nur virtuell im Internet.
Die Direktorin Dr. Pirko Kristin Zinnow sagt: „Vier Kabinette im Staatlichen Museum Schwerin bieten mit einer prägnanten Auswahl meditativer Werke einen Raum der Ruhe. Aufgrund der coronabedingten weiteren Schließung unserer Häuser können wir Sie leider derzeit nicht im Museum begrüßen. Eine Auswahl von Werken finden Sie daher zunächst online.“

Zwanzig Gemälde, darunter zum Teil selten gezeigte Stücke, die doch zum Kern der Schweriner Sammlung gehören, geben Einblick in den umfangreichen Bestand von Werken der verschiedenen Künstlerkolonien des Bundeslandes.

Es ist erstaunlich, wie viele Darstellungen der schneebedeckten oder vereisten Landschaft sich bei diesen Malern finden. Die erstarrte Natur faszinierte die heimischen Künstler. Sie feierten die von Wasser durchzogene norddeutsche Landschaft in ihrem Winterkleid. Die Küste, der Bodden, die Seen und Wasserläufe, aber auch die Dörfer und Städtchen mit ihren Bauernkaten, Gassen und Kirchhöfen werden mit liebevoller Zuneigung geschildert.
Auf diese Weise führt die Kabinett­ausstellung nicht nur durch die stille Jahreszeit und die regionale Landschaft, sondern auch ein wenig durch die Malereigeschichte des Landes, da sie von Carl Malchin bis Otto Niemeyer-Holstein fast einhundert Jahre überspannt.

Es sind darunter wohlbekannte Lieblinge wie Karl Hennemann und Wilhelm Facklam, bedeutende Frühmoderne wie Rudolf Bartels und vergessene Meister wie Paul Wallat und Erich Venzmer. Auch Werke von Marie Hager, Hermann Koenemann und Friedrich Wachenhusen sind zu sehen.

Der Winter bringt seine eigenen Freuden mit sich, wie das älteste Gemälde der kleinen Auswahl zeigt, Fritz Paulsens schneeballwerfende Schulkinder. Bisweilen klingt auch Melancholie an, wie sie das jüngste Werk ausdrückt. Bei Christine Stäps Gemälde „November 1989“ handelt es sich eigentlich um ein Stillleben, doch zugleich um eine suggestive Seelenlandschaft.

Die Präsentation lädt dazu ein, sich der Sorgen und Hektik des Alltags für eine Weile zu entziehen und beschert durch die Kraft der Kunst eine Zeit der Stille.