13.04.2023

Kultur

Inspiriert vom Leben

Dorothea Walz (2.v.r.) führt Besucher durch die Ausstellung.
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Führungen durch die Ausstellung „Die Schwarze Kunst“ im Arsenal am 14. und 26. April und 10. Mai

Die geheimnisvolle Struktur der Jahresringe. Wollgras in feinen, zarten Strichen. Das Schweriner Schloss mit Türmen und Türm- chen, die Hamburger Elbphilhar- monie im Glanz ihrer Fenster. Oft sind es Eindrücke aus ihrem Um- feld, die Dorothea Walz zu ihren Arbeiten inspirieren. Unter dem Titel „Die Schwarze Kunst“ stellt die Schwerinerin aktuell im In- nenministerium aus. Die Präsenta- tion ist bis zum 10. Mai zu sehen, geöffnet ist jeweils mittwochs von 13 bis 15.30 Uhr. Darüber hinaus bietet Dorothea Walz Führungen an, bei denen sie ihre Besucher mitnimmt ins Spannungsfeld von Idee und Umsetzung, Technik und indidueller Bildsprache. Eröffnet wurde die Ausstellung anlässlich des Tages der Druck- kunst, mit dem seit einigen Jahren Buchdruck und Holzschnitt als fundamentale Errungenschaften in der Menschheitsgeschichte gewürdigt werden. Und wenn das traditionelle Handwerk in der heutigen Informationsgesellschaft längst anderen Techniken gewi- chen ist, so sind es die Künstler, die es weiter leben lassen. Doro- thea Walz widmet sich in ihrem aktuellen Projekt der Radierung – das lateinische „radere“, was so viel wie ritzen, kratzen bedeutet, gab diesem Tiefdruckverfahren seinen Namen. Aus Metall entsteht eine

Druckplatte, auf die die Farbe auf- getragen und mittels eines Druck- stocks auf Papier gebracht wird. Längst ist die schwarze Kunst dabei nicht mehr nur schwarz: Dorothea Walz arbeitet mit unter- schiedlichen Farben und setzt da- mit Akzente im Formenspiel. Ne- ben Bildern aus ihrer Wahlheimat Schwerin und deren Umgebung hat sich die gebürtige Karlsruhe- rin mit Natur und Mythologie weitere große Themenfelder er- schlossen. Da rollt Sisyphus den Stein, verstrickt sich Arachne, pro- voziert Phaeton den Weltenbrand. „Dieses Bild steht für die von Menschen gemachte Klimakata- strophe, deren Ursache ebenfalls Hybris ist“, sagt die Künstlerin – die in den Mythen erzählten Ge- schichten sind ganz nah. Andere Arbeiten zeigen Impressionen aus Griechenland und Italien – Orte, die Dorothea Walz wichtig sind. Der kleine Tisch mit Stühlen vor dem großen Blau, die Spitze der Gondel über dem sumpfigen Grün des Kanals – wie eine Besucherin beim Rundgang feststellt, können Details hier viel mehr aussagen als eine Gesamtaufnahme.

Weitere Führungen durch die Ausstellung bietet Dorothea Walz am 14. April um 15 Uhr und am 26. April und 10. Mai jeweils um 14 Uhr an, Treffpunkt ist am Haupteingang des Arsenals.