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Im Räderwerk der Zeit
Ein Mann hängt am Zeiger einer Uhr zwölf Stockwerke über einer Straße in Los Angeles. Bis zu diesem „Thrill Picture“ haben Zuschauer wahrscheinlich schon drei Tempos durchfeuchtet – mit Lachtränen. Der Stummfilm „Ausgerechnet Wolkenkratzer“ (Safety Last) aus dem Jahr 1923 verbindet eine Romantic Comedy mit rasanten Stunts. Und beim Filmkunstfest auch mit live gespielter Musik von der Mecklenburgischen Staatskapelle. Die Termine: 4. Mai bei der Preisverleihung und eine Wiederholung am 12. Mai. Dafür gibt es noch Restkarten.
Theater und Kino im Doppelpack – das ist seit Jahren ein Erfolgsrezept des Filmkunstfests. Nach Charlie Chaplin ist es diesmal Harold Lloyd, neben Chaplin und Buster Keaton einer der erfolgreichsten Stummfilmstars, der das Publikum über 75 Minuten in Atem hält. „Er ist der Tom Cruise des Stummfilmkinos“, sagt Festivaldirektor Kufahl über Lloyd, der die meisten Stunts selbst übernahm – auch wenn er einige Jahre zuvor schon einmal bei Dreharbeiten zwei Finger der rechten Hand eingebüßt hatte. Und während die Fassadenkletterei in den 1920er Jahren noch zu Ohnmachtsanfällen im Publikum führte, sind es heute vor allem die ikonisch gewordenen Bilder, die begeistern: der Mensch, hängend an der Uhr, gefangen im Räderwerk der Zeit.
Eine Herausforderung auf jeden Fall für die Mecklenburgische Staatskapelle: Deren Leitung hat für das Filmkonzert Martin Schelhaas übernommen, der bereits ein Filmkonzert zu einem Streifen von Charlie Chaplin dirigiert hat.
Das Filmkonzert ist eines der Highlights des 33. Filmkunstfests – neben unzähligen anderen Höhepunkten. Es gibt vier Wettbewerbe und unterschiedliche thematische Reihen, dazu Ausstellungen, Late Night Talks und Lesungen. Gastland ist Spanien und von dort kommt auch der Eröffnungsfilm, mit dem das Filmkunstfest am 30. April (18.30, Capitol 1) startet: „The Quiet Maid“. Der spanische Künstler IDOIPE hat den musikalischen Part bei der Eröffnung übernommen.