13.03.2009

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Das Auge Hollywoods

Kameramann Michael Ballhaus ist Ehrengast beim 19. Filmkunstfest M-V
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Michelle Pfeiffer im roten Kleid, räkelt sich auf dem schwarzen Flügel und singt. Diese Szene ist den Kinofans sicher nicht nur wegen der rauchig-verführerischen Stimme der Pfeiffer in Erinnerung geblieben. Die 360 Grad-Fahrt der Kamera umkreist Michelle Pfeiffer während Jeff Bridges am Flügel spielt. Und dieser Kinomoment wurde unvergesslich. Auf Celluloid gebannt hat diese Szene Michael Ballhaus.

Ihn Kameramann zu nennen, käme noch nicht einmal ansatzweise der Bedeutung nah, die Ballhaus für die Regisseure hatte, mit denen er in seiner über vierzig Jahre umspannenden Karriere arbeitete. Die englische Berufsbezeichnung „Director of Photography“ fasst viel eher die Verantwortung, die solchen Kamerakünstlern wie Ballhaus obliegt.

In diesem Jahr wird „Der Goldene Ochse“, der Ehrenpreis des filmkunstfest M-V an Michael Ballhaus vergeben. Martin Scorsese, der mit Ballhaus neun Filme drehte, darunter „Gangs of New York“ oder „Die Farbe des Geldes“, nennt ihn den besten Kameramann der Welt. Dem mehrfach oscarnominierten Ehrengast des diesjährigen 19. filmkunstfest M-V wird eine eindrucksvolle Hommage gewidmet. Die Retrospektive zeigt sechs seiner Filme, die er in Deutschland unter anderem mit Rainer Werner Fassbinder und in den USA beispielsweise mit Robert Redford gedreht hat. „Mit dem Ehrengast Michael Ballhaus schlagen wir einen großen Bogen zu unserer diesjährigen Länderreihe USA. Mit seiner Arbeit hat der deutsche Ballhaus entscheidend die Bildsprache der großen amerikanischen Produktionen mitbestimmt“, erläutert der künstlerische Leiter des filmkunstfestes M-V Hasso Hartmann. „In meinen Augen verbindet er den Realismus des Films mit der Faszination der Kunst.“

Die Titel der über 100 Filme für Fernsehen und Kino bei denen sich Ballhaus verantwortlich für die Kamera zeichnet, liest sich wie das how´s how der jüngeren Filmgeschichte. In Deutschland hat er in neun Jahren 13 Filme mit Rainer Werner Fassbinder gedreht und so auch viel zum Mythos Fassbinder beigetragen. Nach seiner Ankunft in Hollywood hat er mit Regisseuren wie Francis Ford Coppola (Bram Stoker´s Dracula), Robert Redford und immer wieder mit Martin Scorsese gearbeitet. Ballhaus hat Schauspieler wie Leonardo DiCaprio, Diane Keaton, Jack Nicholson oder Emma Thompson vor der Kamera gehabt. Die Hommage während des 19. filmkunstfest M-V an Ballhaus wird sechs seiner großen Arbeiten wieder im Kino zeigen. Den Ehrenpreis „Der Goldene Ochse“ wird Ministerpräsident Erwin Sellering am 9. Mai im Rahmen der großen Abschlussveranstaltung an Michael Ballhaus übergeben.

Das 19. filmkunstfest M-V startet in diesem Jahr am 5. Mai. Sechs Tage, bis zum 10. Mai, wird Schwerin einmal mehr die heimliche Hauptstadt des deutschsprachigen filmischen Nachwuchses. Ein Höhepunkt in diesem Jahr wird mit Sicherheit die Länderreihe USA. Das Festival blickt erstmals über den Rand Europas hinaus und präsentiert unter dem Motto „Das andere Amerika“ das Filmland USA. Das Publikum in Schwerin kann Europapremieren erleben und sich von Spiel- und Dokumentarfilmen, die noch nie in Deutschland zu sehen waren, in den Bann ziehen lassen. Karten für das Festival gibt es im Kino Capitol ab dem 6. April. Informationen und Impressionen aus dem letzten Jahr auf den Seiten des filmkunstfestes M-V im Internet  www.filmkunstfest-mv.de