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Bereit für die Show
Mehr als 300 Jugendliche auf der Bühne und fast zehnmal so viele Zuhörer im Publikum: Das erste Jugendsinfonieorchester-Festival in Schwerin war ein Fest der Musik, eine tolle Party und eine temperamentvolle Klassik-Show. „So eine Energie auf der Bühne habe ich noch nie erlebt“, sagte Rapper A-Jay von der Hip Hop Academy Hamburg, der erstmals zusammen mit gleich drei Sinfonieorchestern auftrat. Als Spatzen- und Kinderchor des Goethe-Gymnasiums und die Sänger der Hip Hop Academy, begleitet von den drei Orchestern, zum Abschluss die Hymne „We are the world“ sangen, war das ein wirklicher Gänsehaut-Moment. Die rund 3000 Zuhörer bedankten sich mit stehenden Ovationen bei den jungen Künstlern.
„Was für eine wunderbare Veranstaltung“, schwärmte Allert van der Heyden aus dem niederländischen Zutphen. Die Familie hatte extra die Ferienreise umgelegt, damit Tochter Lea (14) im Berliner Orchester mitspielen konnte. „Eine Freundin, die in der komischen Oper arbeitet, hatte uns angerufen, von dem Konzert erzählt und gesagt, das wäre etwas für Lea“, erzählt der Vater, der besonders vom Gemeinschaftsgefühl des Festivals begeistert war.
Dieses Gefühl entsteht für Paolo Bressan, den künstlerischen Leiter des Festivals, durch die Integrationskraft der Musik. „Musik ist eine universelle Sprache“, sagte er. „Egal, ob jemand Cello spielt oder rappt, jeder kann es verstehen.“ Nur einen Nachmittag und einen Vormittag hatten Bressan und seine beiden Dirigenten-Kollegen Manuel Dantscher (Hamburg) und Jobst Liebrecht (Berlin) Zeit, das Zusammenspiel aller Musiker zu proben. „Das war dann aber gar nicht so schwierig. Schwieriger war es, für alle einen Platz auf der Bühne zu finden“, sagte Nora Harders (14), die im Jugendsinfonieorchester Schwerin Geige spielt. Doch das Stühlerücken hat sich gelohnt: „Sonst sind wir nur zwei Bässe, heute waren wir sechs. Das klingt natürlich richtig gut“, fügte Clara Heilborn (13) hinzu.
Für Paolo Bressan ist mit dem erfolgreichen Open Air ein Traum in Erfüllung gegangen. Gleichzeitig hat das Festival auch gezeigt, dass selbst eine verrückte Idee keine Idee bleiben muss. Dank der Unterstützung vieler, angefangen beim Schlosspark-Center über die Stiftung Feldtmann kulturell bis zum Landesmarketing und den IHK-Wirtschaftssenioren als Träger der Veranstaltung: Viele starke Partner machten das Musiktreffen möglich. Darunter auch die Schweriner Stadtwerke, die seit der Gründung des Jugendsinfonieorchesters Schwerin die jungen Musiker fördern: „Wir begleiten sie und sie begleiten uns – zum Beispiel mit kleinen Konzerten auf Ausstellungseröffnungen“, sagte Unternehmenssprecherin Gilda Goldammer, die sich auf viele weitere Projekte freut. „Ein Adventskonzert bei uns im Haus war 2011 ein toller Erfolg.“
„Ich wünsche mir, dass dieses Festival nicht einmalig bleibt“, sagte auch Familienministerin Manuela Schwesig, die die Grüße der Landesregierung überbrachte. „Außerdem hoffe ich, dass spätestens ab Montag noch mal ein großer Run auf unsere Musikschulen einsetzt, die ohnehin schon gut belagert sind“, so die Ministerin. Im Jugendsinfonieorchester Schwerin spielen Musiker aus dem Konservatorium und der Musik- und Kunstschule ATARAXIA. Center Manager Klaus Banner, der das Festival maßgeblich aus der Taufe hob, überbrachte als Moderator außerdem Grüße vom Bundespräsidenten, der per Brief allen Beteiligten viel Spaß und ein gutes Gelingen gewünscht hatte.
Weitere Fotos unter www.schwerin2013.de