Kultur
„Aus heutiger Sicht sehr wichtig“
Die Staatlichen Schlösser, Gärten und Kunstsammlungen Mecklenburg-Vorpommern (SSGK MV) haben Mitte August Werke von Hans Ticha und Günther Hornig aufgekauft. Die SSGK-Direktorin Pirko Zinnow sagt: „Wir haben damit bedeutende Ergänzungen der Sammlung vorgenommen. Ticha und Hornig – diese zwei Positionen sind für die DDR-Kunst aus heutiger Sicht sehr wichtig.“
Insgesamt ist die Sammlung nun um sieben Gemälde angewachsen, die zusammen 150.000 Euro kosteten. Knapp die Hälfte der Summe hat jedoch der Verein Freunde des Staatlichen Museums Schwerin übernommen, der zu Gunsten der SSGK drei Werke von Ticha für insgesamt 70.000 Euro erwarb.
Hans Ticha, 1940 geboren, agierte wie ein westlicher Pop-Art-Künstler und hinterfragte in seiner Malerei Ideale, aber auch Rituale des Sozialismus made in DDR. So spielt zum Beispiel sein Werk „Hochruf“ von 1982 auf die Totalität des damaligen Systems an, während „Sieger im Radrennen“ in kritischer Weise die Funktion des Sports für die DDR reflektiert.
Günther Hornig zählt zu den wenigen herausragenden Künstlern in der DDR, die sich mit abstrakter Kunst befasst haben. In seinen Werken spiegeln sich sowohl Freiheit und Vergänglichkeit als auch, wie er sagt, die „Last überkommener Wertigkeit“. Sein Werk entwickelte er abseits der DDR-Mainstream-Kunst.