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19.08.2022

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Richtig Druck machen

Susanne Reichelt zeigt, wie das Kompressionssystem angelegt wird. Die Handhabung ist sehr einfach – viele Patienten kommen nach einer Einweisung selbst damit zurecht.
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Das „circaid“-Kompressionssystem ist eine Alternative zum Wickelverband mit mehreren Vorteilen

Aus der Packung genommen sieht dieses Hilfsmittel im ersten Moment aus wie ein Stück Stoff. Aber es ist mehr, nämlich ein ausgeklügeltes Kompressionssystem, das einfach angelegt und im Laufe des Tages immer wieder nachjustiert werden kann und das hohen Tragekomfort verspricht. „circaid juxtalite“ von der Firma Medi ist im Sanitätshaus Kowsky erhältlich – Mitarbeiterin Susanne Reichelt ist von den Vorteilen überzeugt: „Das Produkt ist bereits seit einigen Jahren auf dem Markt, wurde gerade frisch überarbeitet und ist dabei noch viel besser geworden“, sagt sie.
Zum Einsatz kommt das Kompressionssystem unter anderem, wenn offene Beine versorgt werden müssen. Diese entstehen, wenn durch eine Venenschwäche Wasser nicht mehr abtransportiert werden kann, sondern im Gewebe versickert. „Neben einer guten Wundversorgung muss in einem solchen Fall natürlich immer die Ursache behandelt werden“, sagt Susanne Reichelt. „Das geschieht durch Kompression, allerdings können bei offenen Beinen keine Strümpfe zum Einsatz kommen.“
Oft werden in einem solchen Fall normale Kompressionsbinden verwendet. Diese haben jedoch den Nachteil, dass sie nur von ausgebildeten Fachkräften angelegt
werden können. Auch lässt sich der benötigte Kompressionsdruck beim Wickeln nicht immer optimal erreichen – und viele Betroffene
haben anschließend Schwierigkeiten, den fest gewickelten Fuß in einen Schuh zu stecken. Mit „circaid“ wird vieles leichter.
Zum Set gehören Unterstrümpfe aus hautfreundlichem Material, die den darunterliegenden Wundverband schützen, außerdem das Kompressionssystem aus Neopren und eine dünne Kompressionssocke, die anschließend über den Fuß gezogen wird. Das Kompressionssystem wird mit Hilfe von Klettbändern fixiert. Dies hat den Vorteil, dass es Betroffene nach einer Einweisung selbst anlegen können – und dass der vom Arzt verordnete Kompressionsdruck anhand von Markierungsstrichen exakt eingestellt werden kann. Der Druck lässt sich so im Laufe des Tages auch nachjustieren – bei normalen Kompressionsbinden ist das schwieriger. So bedeutet „circaid“ ein großes Plus für die Selbstständigkeit und eine enorme Zeitersparnis in der Pflege. Es kann sowohl bei venösen Ödemen als auch bei Lymphödemen zum Einsatz kommen und verfügt seit Neuestem über eine Hilfsmittelnummer. „Das System ist auch in der Entstauungsphase gut nutzbar – wenn sich ein Bein also noch stark verändert und es zu früh ist, Kompressionsstrümpfe anzumessen“, sagt Kowsky-Mitarbeiterin Susanne Reichelt.
Sie berät im Sanitätshaus, wie und in welchen Fällen das Produkt zum Einsatz kommen kann. Die Vielfalt ist groß: Zur Versorgung von Lymphödemen gibt es zum Beispiel auch Kompressionssysteme für den Arm.
Inspiriert wurde „circaid“ übrigens von der Natur oder genauer gesagt: von Giraffen. Die Tiere sind den ganzen Tag auf den Beinen, haben einen dreimal höheren Venendruck
als Menschen und trotzdem keine Ödeme. Grund dafür ist ihre unelastische Haut, die sich nicht ausdehnt. Dieser Fakt hat auch die ersten „circaid“-Kompressionssysteme angeregt.