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12.12.2025

Doc aktuell

Ein Fest ohne Stress und Streit

Aufgaben aufteilen und abgeben – dann läuft es auch in der Weihnachtszeit entspannter
Perfektion unterm Baum gibt es meist nur in der Werbung. Realistische Erwartungen helfen, den Druck zu verringern.
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Der kleine Sohn ist Vegetarier, der große freut sich auf die Gans. Die Tochter würde lieber mal Fisch essen, Onkel Klaus mag keine Kartoffelklöße, und was schenken wir eigentlich Opa? Weihnachten ist das Fest der Herausforderungen. Vor allem Frauen kommen im Advent kaum zum Sitzen. Sie besorgen die Geschenke, planen das Essen, dekorieren, backen, putzen, besuchen den Weihnachtsbasar in der Schule und basteln fürs Krippenspiel. Die Folge: Am 24. Dezember ist die Luft raus und wenn sich dann noch die Familie unterm Tannenbaum in die Haare gerät, ist die Bescherung perfekt. 

Doch wie klappt es mit dem frohen Fest? Indem es eben gerade nicht perfekt ist. Warum fünf verschiedene Sorten Kekse backen, wenn sowieso alle in der Familie am liebsten die einfachen Butterplätzchen essen? Das spart Zeit und Zutaten, und kleine Kinder freuen sich ohnehin am meisten über das Ausstechen. Wenn die vegan lebende Tochter Sonderwünsche hat, muss sie sich ihr Essen eben selbst kochen oder mitbringen.

Überhaupt sollten Aufgaben in der Familie gerecht verteilt werden, auch wenn sie dann möglicherweise anders erledigt werden als sonst. Die vom Partner eingepackten Geschenke ähneln mit Sternenpapier umwickelten Klumpen. Na und! Abstriche an den eigenen Ansprüchen sind Voraussetzung dafür, nicht alles selbst tun zu müssen. Gerade zu Weihnachten neigen viele Menschen dazu, ihre Erwartungen zu überhöhen. Alles soll so sein wie in der Werbung oder mindestens genausogut wie auf dem Instagram-Post der besten Freundin. Dabei gibt es das Fest unterm Glitzerbaum, bei dem alle fröhliche Rentierpullis tragen und es draußen schneit, sowieso nur im Fernsehen? Wie wäre es stattdessen zum Beispiel mit einer Mitbringparty, zu der jeder Gast kulinarisch beiträgt? Statt zum Adventskaffee in der Wohnung kann man sich mit Gästen zum Spaziergang treffen - da muss man weder putzen noch backen, sondern kann zusammen unterwegs fröhlich einkehren. Und was den Streit unterm Weihnachtsbaum betrifft: Wer weniger gestresst und angespannt ist, lässt sich von einem blöden Witz oder einer kleinen Spitze bestimmt nicht aus der Reserve locken.