Doc aktuell
Momente bewusst erleben
Die Medienkompetenz von Familien stärken – das ist das Ziel der Kampagne „Foto gemacht. Moment verpasst.“, die von der Landesarbeitsgruppe „Medien-Familie-Verantwortung“ ins Leben gerufen wurde. Über Postkarten und Social-Media-Kanäle wird unter dem Hashtag #erschafftmomente für einen bewussteren Umgang mit Medien im Kreise der Familie geworben. Jeder kennt es: Ein besonderer Augenblick geschieht und der Wunsch, diesen für immer festzuhalten, ist immens. Also wird das Smartphone gezückt und immer wieder auf den Auslöser gedrückt, um den perfekten Moment ja nicht zu verpassen. Besonders bei den großen Meilensteinen in der Entwicklung der eigenen Kinder greifen Eltern gerne zum Handy, um mit einem Foto eine Erinnerung zu schaffen. Doch eine tiefergehende Erinnerung lässt sich besser mit genauem Hinschauen und bewusstem Erleben erschaffen – besonders auch für die Personen, die vor der Kamera sind. „Der elterliche Blick ist durch das Smartphone gefiltert. Das Kind selbst sieht oft das Gerät und weniger das Gesicht und die Reaktion der Eltern. Die Kommunikation erfolgt häufig mit abwesenden Dritten und nicht direkt mit dem Kind“, erläutert Christian Krieg von der Landeskoordinationsstelle für Suchtthemen. Solche Verhaltensweisen können die Eltern-Kind-Bindung auf Dauer schädigen.
Zudem fungieren die Eltern natürlich auch als Vorbild für die Mediennutzung ihrer Kinder. „Die Mediensozialisation beginnt in der Familie. Ein erster Schritt besteht darin, von Anfang an mit gutem Beispiel voranzugehen, denn schon die Kleinsten erleben, wie Eltern als ihre engsten Bezugspersonen mit digitalen Medien umgehen. Wenn das auf so kreative Weise wie durch die Kampagne geschieht, erreichen wir hoffentlich viele Familien mit Kindern“, wirbt Sozialministerin Stefanie Drese für die Aktion.
Weiterführend werden interessierten Familien über die Kampagne Beratungen zum Thema Medien angeboten, um sie ganz gezielt
dabei zu unterstützen, ihr Mediennutzungsverhalten im Alltag zu
reflektieren.