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12.10.2010

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IMPULSE ZUM DURCHHALTEN

Das Kinderzentrum Mecklenburg betreut und begleitet in einem neuen Projekt Kinder mit Adipositas
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Es trifft Schmächtige, es trifft Brillenträger, es trifft Dicke.
Wer als Kind einmal in der Schule gehänselt wurde vergisst das nie. Gefühle wie Ohnmacht, Selbstzweifel und Hoffnungslosigkeit kratzen an der noch jungen Seele und hinterlassen Wunden, die bis in das Erwachsenenalter hinein schmerzen und nur schwer heilen.
Wenn zu den körperlichen Beeinträchtigungen aufgrund von Mobbing seelische Leiden hinzukommen, können sich die Experten des Kinderzentrums Mecklenburg einschalten. Beispiel: Kinder mit Adipositas.
In einem neuen Projekt betreut ein interdisziplinäres Team aus Kinderarzt, Pädagogin, Ernährungsberaterin und Psychologin Kinder und Jugendliche, die für ihr Alter nicht nur viel zu viel Gewicht auf die Waage bringen, sondern auch mit diesem Problem einhergehender psychischer und körperlicher Schaden droht oder eingetreten ist. Nach der gründlichen Anamnese durch den Kinderarzt Dr. Alexander Pusch im Kinderzentrum, bei der bereits auch geschaut wird, wo die Ursachen liegen, folgt eine mehrtägige gründliche Diagnostik in der Kinderklinik. Dort untersuchen die Ärzte, ob es bereits Folgeerkrankungen gibt. „Die Mediziner werden fast immer fündig”, berichtet Projektleiterin Cornelia Fittje. „Oft droht Diabetes, der Blutdruck ist zu hoch oder es wird eine beginnende Fettleber diagnostiziert.”
Abgestimmtes Handeln ist nun dringend erforderlich. Cornelia Fittje: „Wir helfen den Eltern beim Reha-Antrag und bieten Gruppenbetreuung für Kinder mit Adipositas an.” Kommen die Kinder nach einer Kur wieder in ihren Alltag, ist es für sie erfahrungsgemäß sehr schwer, die gesunde Lebensweise auf Dauer einzuhalten. Sie benötigen Impulse zum Durchhalten und entsprechende Begleitung.
Mittlerweile treffen sich alle 14 Tage 25 Kinder in zwei Gruppen, damit sie zum Beispiel untereinander Erfahrungen austauschen können. Außerdem lernen die 8 bis 16-Jährigen in spielerischer Form, welche Lebensmittel gut für sie sind und welche nicht auf ihren Speiseplan gehören. Das Gefühl für den eigenen Körper und was ihm gut tut, soll ausgeprägt werden. Natürlich dürfen es auch einmal Pommes sein - jedoch nicht zu oft.
Am Ende eines jeden Treffens kommt Bewegung ins Spiel. Cornelia Fittje: „Dadurch merken die Kinder, dass ihnen ihr Körper nicht nur im Weg steht, sondern dass Bewegung auch Spaß machen kann.”
Am wichtigsten jedoch ist, dass im familiären Umfeld umgedacht wird. Neulich hatte ein Mädchen aus der Adipositas-Gruppe Geburtstag. Sie berichtete, dass bei der Feier zu Hause auch Gemüsespieße auf den Grill kamen. „Das”, so Cornelia Fittje, „ist ein guter Anfang.”     

KINDERZENTRUM
MECKLENBURG

Wismarsche Straße 390
19055 Schwerin
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Fax (0385) 551 59 59
www.kinderzentrummecklenburg.de

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