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23.04.2012

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Hilfe, wenn Heilung zu lange dauert

Pflegedienst auch auf Wundpflege spezialisiert
Wundschwester Christiane Gottschalk hat die wichtigsten Utensilien zur Versorgung chronischer Wunden immer parat.Fotos: Hultzsch/privat
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Chronische Wunden, also solche Wunden, die nicht mehr selbsttätig heilen, sind nicht nur ein Problem von älteren Menschen. Das ist das Erste, was man dazulernt im Gespräch mit den Wundexpertinnen der Alten- und Krankenpflege GbR in Wittenförden. Seit Februar bietet der Dienst die intensive Wundpflege an, zwei Schwestern haben die spezielle Ausbildung für diesen Bereich absolviert.
Ein wirklich schönes Thema ist das für Außenstehende natürlich nicht, dennoch: Die verzögerte Wundheilung, Heilungsschwierigkeiten nach Operationen, die sogenannten offenen Beine, Zysten oder auch die Druckgeschwüre vom zu langen Liegen – mit all diesen Schwierigkeiten haben Menschen täglich zu kämpfen und finden nun in den qualifizierten Wundexpertinnen die richtigen Ansprechpartner. Verstärkt wird das Team von Tilo Schmarbeck, der am 1. April die Zusatzausbildung zur Pflegefachkraft im Wundmanagement begonnen hat.
Nancy Kalcher ist eine der Fachfrauen. Sie ist in Pflegeheimen zu einer wöchentlichen Wund-Visite vor Ort, führt die 14-tägige Dokumentation durch, misst Wunden aus und erstellt Therapie-Vorschläge, die an den behandelnden Arzt weitergeleitet werden. Dem Pflegepersonal vor Ort gibt sie Empfehlungen zum Umgang mit chronischen Wunden. Neben ihr ist Schwester Christiane Gottschalk auf Anfrage von Einrichtungen, Ärzten oder Privatpersonen im Einsatz. Sie versorgt u. a. die Wund-Patienten direkt im Pflegedienst. „Die post-operativen Störungen sind am meisten verbreitet“, sieht sie in der täglichen Arbeit. „Aber auch das heutige Verständnis von Hygiene, das oft mit übertriebener Körper-Rasur einhergeht, endet bei jüngeren Menschen oft in Wunden, die lange Probleme bereiten.“
Sobald eine Wunde nach einer Woche kein Anzeichen der Heilung aufweist, rät Schwester Christiane, sollte man unbedingt den Arzt aufsuchen. „Die Entzündungsgefahr ist einfach zu groß“, sagt sie, „im schlimmsten Fall droht eine Blutvergiftung.“ Für die private Pflege kleinerer Wunden hat sie weitere Tipps parat: Eiweißreiche Nahrung zum Beispiel hat einen positiven Effekt auf den Heilungsverlauf. Ein Irrglaube sei es außerdem, Wunden könne man reinigen, indem man sie nur vorsichtig abtupft. „Dadurch verteilen sich die Bakterien eher, als dass es etwas nützt. Viel besser ist es – wenn auch nicht unbedingt angenehmer – mit einer Kompresse und Desinfektionslösung die Wunde wirklich abzuwischen.“